Dieses Gefühl kennst du sicherlich auch: Du siehst Fotos und Videos von einem wunderschönen Ort und träumst davon, diesen mit eigenen Augen zu sehen. Doch gleichzeitig weißt du, dass dort neben dir unzählige andere Reisende sein werden, weil das nunmal eine sehr beliebte Destination ist. Ja? Dann bist du hier genau richtig! Wir haben neun sogenannte Destination Dupes herausgesucht: Orte, die einen ähnlichen Vibe wie beliebte Reiseziele haben, dadurch auch mindestens genauso schön, aber viel weniger überlaufen sind. Entdecke durch diesen Reisetrend alternative Ziele und vermeide so Overtourism.

Bevor wir mit unseren Tipps loslegen, wollen wir erst einmal klären, was Destination Dupes eigentlich sind. Unter dem englischen Wort “Dupe” – wörtlich übersetzt “Duplikat” oder auch “betrügen” – versteht man heute meist Artikel, die als günstigere Alternative zu teuren oder angesagten Produkten gelten. Im Reisekontext werden somit Orte genannt, die zwar vom Flair sehr ähnlich sind wie beliebte und allseits bekannte Reiseziele, jedoch eher Geheimtipps und dadurch sowohl ruhiger als auch günstiger sind. Auf Social Media sind Posts mit Destination Dupes gerade im Trend und zeigen unzählige solcher Orte.

Die Evolution der Destination Dupes

Wenn du Instagram und TikTok regelmäßig nutzt, kennst du sicher auch den folgenden „Instagram vs. Reality“-Trend, der sich bereits vor Jahren in den sozialen Medien breit gemacht hat. Mit diesen kurzen Videos soll gezeigt werden, dass die ach so schönen Bilder von Influencer:innen oft nicht viel mit der Realität zu tun haben. Stattdessen werden auch die langen Warteschlangen gezeigt, um ein vermeintlich authentisches Video mit einer Sehenswürdigkeit zu zeigen. Als Antwort darauf sind die Destination Dupes entstanden, die bewusst weniger bekannte Reiseziele ins Licht rücken.

Warum Destination Dupes polarisieren

Viele Reisende – und Menschen, die im Tourismus arbeiten – sehen diesen Destination Dupes-Trend eher kritisch, da viele oder gar alle Städte, Regionen oder Sehenswürdigkeiten auf ihre Weise unvergleichlich sind. Natürlich, weder findest du eine Tower Bridge in Liverpool noch einen Eiffelturm in Bordeaux – sie sind historisch und kulturell einzigartig. Worum es bei diesem Trend viel mehr geht, ist die Aufmerksamkeit auf Ziele zu richten, die sonst eher im Schatten des Interesses stehen. So kann einerseits dem Overtourism von Tourismus-starken Destinationen entgegengewirkt und andererseits das Reiseaufkommen an unbekannteren Orten angekurbelt werden.

Neugierig auf unsere Destination Dupes?

Hier sind 9 alternative Reiseziele gegen Overtourism:

#1 Bodrum statt St. Tropez

Klar, die Côte d’Azur hat ihren ganz besonderen Charme – aber wusstest du, dass du azurblaues Meer und ein aufregendes Nachtleben auch in der Türkei findest? Genauer gesagt in Bodrum – einer Stadt in der Provinz Muğla, direkt an der Ägäis-Küste. Noch dazu bietet Bodrum eine spannende Geschichte und eines der sieben Weltwunder der Antike: das Mausoleum von Halikarnassos.

Bodrum, Türkei (Foto: Unsplash)

#2 Fuerteventura statt Teneriffa

Teneriffa ist neben Gran Canaria ohne Frage die beliebteste Insel der Kanaren. Leider hat sie in den vergangenen Jahren an vielen Orten mit Overtourism zu kämpfen – insbesondere im Süden. Auch Fuerteventura, der "Strand der Kanaren", ist beliebt bei Reisenden. Allerdings ist die Zahl der Tourist:innen gemessen an der Größe der Insel bedeutend geringer. Ein besonderer Geheimtipp ist der Norden mit den Orten Corralejo und El Cotillo: keine riesigen Hotelkomplexe, dafür riesige kulinarische Vielfalt, weiße Strände und jede Menge Entspannung.

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#3 Göteborg statt Stockholm

Reisende, die es eher in den Norden zieht, kommen oft nicht um Stockholm herum. Doch auch Göteborg an der Westküste Schwedens hat seinen Reiz. Hier kannst du neben Museen, historischen Stätten und Kunstgalerien entspannt die Stadt erkunden und dabei gemütliche Cafés und Innenhöfe entdecken. Auch die Gastronomie-Szene blüht in Göteborg, mit zahlreichen Märkten und Restaurants.

Göteborg, Schweden (Foto: Unsplash)

#4 Langkawi statt Bali

Du möchtest grüne Landschaften sehen, am Strand entspannen und surfen, kulinarische Entdeckungen machen und wunderschöne Sonnenuntergänge genießen? Dafür musst du nicht unbedingt nach Bali! Das malaysische Archipel Langkawi bietet dir genauso viel Insel-Feeling. Auch hier gibt es Strände wie im Bilderbuch, dichte Regenwälder sowie eine aufregende Tierwelt. Und: Du sparst Zeit und Geld, da die unterschätzten Inseln noch recht wenig besucht werden.

Langkawi, Malaysia (Foto: Unsplash)

#5 Liverpool statt London

Die Hauptstadt Großbritanniens zieht jährlich Millionen von Tourist:innen an. Kein Wunder, denn London hat auch vieles zu bieten. Wer aber auf Big Ben, Tower Bridge und Co. verzichten kann und sich vor allem für die englischen Pubs, Museen und Musikkultur interessiert, sollte lieber nach Liverpool reisen. Die Heimatstadt der Beatles bietet ebenso diverse Restaurants, Galerien, Läden und noch dazu ein Hafenviertel. Von hier ist es außerdem nicht weit bis Manchester – also perfekt für einen Städtetrip.

Liverpool, Großbritannien (Foto: Unsplash)

#6 Palawan statt Malediven

Die Malediven gelten für viele als absolut traumhaftes Reiseziel. Doch dafür muss man recht tief in den Geldbeutel greifen. Für einen Urlaub wie im Paradies gibt es allerdings auch alternative Destinationen. Die Küsten und Wälder von Palawan, einer Inselgruppe der Philippinen, gelten als noch weitgehend unberührt. Palawan beeindruckt zudem mit einer unglaublichen Artenvielfalt – besonders im Meer. Tauchbegeisterte kommen hier also ebenso auf ihre Kosten wie Luxushotel-Fans.

Palawan, Philippinen (Foto: Unsplash)

#7 Gozo statt Sizilien

Italien ist bekanntermaßen ein sehr gastfreundliches Land. Die Schattenseite: Regionen wie Sizilien werden förmlich überrannt von Tourist:innen. Verkehrschaos ist die Folge und du musst mancherorts inzwischen per App deinen Strandplatz vorab buchen. Nicht so auf Gozo, der kleinen Schwesterinsel von Malta. Sie befindet sich nur gut 90 Kilometer südlich von Sizilien und ist nicht weniger reich an Kultur und Kulinarik, die oft an die Italienische erinnert. Wusstest du, dass Malta, und damit auch Gozo, das wärmste Land Europas ist?

Gozo, Malta (Foto: Thorsten Kolsch)
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#8 Paros statt Santorini

Weiße Häuser, malerische Gassen, türkisblaues Meer … All das gibt es auch auf der Insel Paros. Griechenland hat insgesamt über 3.000 Inseln. Zwar sind nur etwa 100 davon bewohnt, dennoch gibt es neben Santorini, Korfu und Mykonos noch einige mehr zu entdecken. Eine davon ist Paros und auch sie besticht mit dem typischen Mittelmeer-Flair. Tavernen, antike Ruinen, Wassersportaktivitäten, Fischerdörfer und mehr erwarten dich hier.

Paros, Griechenland (Foto: Unsplash)

#9 Bordeaux statt Paris

Bordeaux verbindet den Charme von Paris mit der Ruhe einer kleineren Stadt. Seine neoklassische Architektur, wie am Place de la Bourse, und Kulturstätten, die mit Pariser Größen wie dem Louvre mithalten, machen es zum Geheimtipp für Kultur- und Gourmetliebhaber:innen. Trotz seiner Beliebtheit in puncto Wein und Küche ist die Stadt im Südwesten Frankreichs weniger überlaufen, was einen authentischen Einblick in die französische Lebensweise erlaubt.

Bordeaux, Frankreich (Foto: Unsplash)

Dieser aktuelle Reisetrend tut letztendlich nicht nur deinem Geldbeutel gut – auch die lokale Wirtschaft der alternativen Reiseziele profitiert vom zunehmenden Tourismus. Dennoch heißt das nicht, dass die typischen Bucket List-Ziele nicht ebenfalls einen Besuch wert sind. Sie haben schließlich ihre eigene Bedeutung, Geschichte und Kultur. Zwar sind die Destination Dupes meist entspannter und günstiger, dennoch ist es natürlich ein besonderes Gefühl, die symbolträchtigen Bauwerke oder Naturphänomene, die man sonst nur von Bildschirmen kennt, in echt zu sehen und kultige Orte selbst zu erleben.

Unser Tipp: Um zu große Menschenmassen und hohe Preise zu vermeiden, ist es eine gute Idee, die Originale der Dupes eher in der Nebensaison zu besuchen und in der Hochsaison auf die Alternativen auszuweichen.

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