Grüne Auszeiten in der Großstadt? Diese Reiseziele lohnen sich für Naturfans

Städtetrips müssen nicht immer nur aus Beton und Hektik bestehen. Es gibt Großstädte, die überraschend viel Grün und echten Zugang zur Natur bieten. Das macht sie besonders spannend für alle, die beim Reisen den Spagat zwischen Stadtleben und Entspannung in Parks oder Naturräumen suchen. Wenn du bei deiner nächsten Reise nicht auf Natur verzichten willst, solltest du dir diese Städte genauer anschauen.

Die Plattform Time Out hat 18.500 Menschen weltweit befragt, wie zufrieden sie mit den Grünflächen und dem Zugang zur Natur in ihrer Stadt sind. Heraus kam ein Ranking mit 20 Städten, die besonders gut abschneiden – nicht, weil sie unbedingt den höchsten Anteil an Grün haben, sondern weil ihre Bewohner:innen den vorhandenen Raum als besonders erholsam und zugänglich empfinden. Und die Ergebnisse sind durchaus überraschend.

Medellín: Vom Betonklotz zur grünen Vorzeigestadt

Den ersten Platz belegt Medellín in Kolumbien. Vielleicht hast du die Stadt bisher nicht unbedingt mit grüner Lebensqualität verbunden. Doch genau das hat sich geändert. Ganze 92 Prozent der Einwohner:innen sind laut Time Out zufrieden mit den Parks und Naturflächen ihrer Stadt. Seit 2016 arbeitet Medellín gezielt daran, mehr Grün in den urbanen Raum zu holen. So entstanden unter anderem grüne Korridore entlang der Straßen, die nicht nur für mehr Schatten sorgen, sondern auch nachweislich das Stadtklima verbessert haben – die Temperaturen sanken teilweise um bis zu zwei Grad.

Neben der innerstädtischen Begrünung punktet Medellín mit großzügigen Uferparks und Naturschutzgebieten direkt außerhalb der Stadt. Wenn du also ein Reiseziel in Südamerika suchst, das mehr kann als Sightseeing und Streetfood, solltest du Medellín ernsthaft in Betracht ziehen.

Boston und Sydney: Naturerlebnisse in zwei Weltmetropolen

Auch Nordamerika zeigt, dass Natur in Großstädten möglich ist. Platz zwei geht an Boston, USA, wo 88 Prozent der Befragten mit den Grünflächen zufrieden sind. Besonders bekannt ist hier der Boston Common – der älteste Stadtpark der Vereinigten Staaten. Trotz urbanen Flairs bietet die Stadt zahlreiche Ecken zum Durchatmen. Ideal, wenn du New England erkunden willst und dabei nicht auf Entspannung im Grünen verzichten möchtest.

Den dritten Platz teilen sich Sydney in Australien und London in Großbritannien, beide mit 87 Prozent Zufriedenheit. Sydney punktet nicht nur mit Parks, sondern auch mit echtem Naturzugang: Die Blue Mountains sind nicht weit, genauso wie viele Strände. Wenn du also gern wanderst oder ans Wasser willst, bietet Sydney als Reiseziel beste Voraussetzungen.

Das komplette Ranking: Diese Städte punkten mit Grün

Falls du dich jetzt fragst, welche anderen Städte ebenfalls gut abschneiden – hier ist das vollständige Ranking laut Time Out. Ideal, wenn du deine nächste nachhaltige Städtereise planst und grüne Rückzugsorte für dich wichtig sind:

1. Medellín, Kolumbien - 92 %
2. Boston, USA - 88 %
3. Sydney, Australien - 87 %
4. London, Großbritannien - 87 %
5. Austin, USA - 86 %
6. Edinburgh, Großbritannien - 86 %
7. Melbourne, Australien - 86 %
8. Denver, USA - 84 %
9. Abu Dhabi, VAE - 83 %
10. Kapstadt, Südafrika - 83 %
11. Chicago, USA - 83 %
12. San Francisco, USA - 82 %
13. Stockholm, Schweden - 82 %
14. Montréal, Kanada - 81 %
15. München, Deutschland - 81 %
16. Mumbai, Indien - 79 %
17. Peking, China - 78 %
18. Zürich, Schweiz - 77 %
19. Ottawa, Kanada - 77 %
20. Brisbane, Australien - 76 %

Du siehst: Nicht nur offensichtliche Natur-Hotspots wie Sydney oder Kapstadt schneiden gut ab. Auch Städte wie Denver, Austin oder sogar Abu Dhabi – nicht unbedingt bekannt für große Grünflächen – haben ihre Bewohner:innen mit ihrer urbanen Natur überzeugt. Als einzige deutsche Stadt hat es München in die Top-20 geschafft.

Natur beim Reisen nicht unterschätzen

Gerade wenn du nachhaltig reisen willst, lohnt es sich, genauer hinzuschauen, wie Städte mit ihrem Grünraum umgehen. Das Ranking von Time Out zeigt, dass es nicht nur um die Größe oder Anzahl der Parks geht, sondern vor allem um den Zugang und die Lebensqualität, die sie bieten. Medellín, Boston und Sydney beweisen, dass Natur auch in pulsierenden Metropolen Platz haben kann – wenn man sie bewusst einplant. Und wenn du das nächste Mal einen Städtetrip buchst, frag dich ruhig: „Wie grün ist eigentlich diese Stadt?“ Das kann den Unterschied machen, ob du nach ein paar Tagen gestresst oder erholt nach Hause zurückkehrst.