In einer Welt, die keine Grenzen zu kennen scheint, ist die Suche nach einem Ort, den wir Heimat nennen können, eine Reise für sich. Janoschs zeitlose Erzählung „Oh, wie schön ist Panama“ offenbart auf charmante Weise eine Wahrheit, die über die bunten Seiten eines Kinderbuches hinausgeht und tief in die Herzen von Vielreisenden und digitalen Nomaden spricht. Was bedeutet Heimat, wenn man ständig unterwegs ist?

In "Oh, wie schön ist Panama" entdecken der kleine Bär und der kleine Tiger nach einer langen und abenteuerlichen Reise, dass das Paradies, nach dem sie gesucht haben, tatsächlich der Ort ist, von dem sie aufgebrochen sind – ihr eigenes Zuhause. Es zeigt aber auch, dass das Gefühl von Heimat nicht nur an einen geografischen Ort gebunden ist, sondern dass es etwas ist, das wir in uns tragen können, egal, wohin wir gehen. Schließlich behauptet jeder Weggefährte in dieser Geschichte, dass Panama ganz woanders sei.

Die wichtigste "Panama"-Lektion: Heimat beginnt in dir selbst

Als ich mit Tim Jonischkat vor fast zehn Jahren eine Dokumentation über digitale Nomaden gemacht habe, hat sich das Leben der Interviewpartner:innen seitdem mehrfach gewandelt: Ausreise aus Deutschland, gefolgt von der Abmeldung aus ihrem Heimatland, ankommen in einem fremden Land, und schließlich die Rückkehr oder Weiterreise an einen Ort, den sie bereits kennen und lieben gelernt haben. Nicht immer kehrten die Protagonist:innen in die ursprüngliche Heimat zurück, aber doch haben sie einen Sehnsuchtsort gefunden, einen Ort zum Innehalten, zum Bleiben.

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Laut Duden existiert der Begriff Heimat übrigens auch im Plural, also Heimaten. Wikipedia bezeichnet Heimat als eine Beziehung zwischen Mensch und Raum, wenngleich bereits zu Beginn des Artikels deutlich wird, dass der Begriff auch im metaphorischen Sinne Verwendung findet – Stichwort: geistige Heimat.

Seit fast zehn Jahren bereise ich nun ortsunabhängig Europa und die Welt. Wenn mich jemand fragt, wo ich zu Hause bin, sage ich ganz pathetisch "in der Welt" und ernte nicht selten ein müdes, ein beneidendes, manchmal aber auch ein bemitleidendes Lächeln. Natürlich habe ich eine Geschäftsadresse (nein, nicht in Panama), aber das war es auch schon. Nun ist aber auch ein Zuhause nicht dasselbe wie Heimat. Das Wort "Zuhause" fällt mir ganz leicht über die Lippen, meistens dann, wenn ich einen Schlüssel von der Bleibe als mein vorübergehendes Eigentum bezeichnen kann. Doch Heimat ist mehr als das. Heimat ist, wo man sich wirklich aufgehoben fühlt, wo sich ein intaktes soziales Umfeld befindet, oder wo man sich wie in der eigenen Westentasche auskennt.

In den vergangenen Jahren habe ich gelernt, was es bedeutet, anzukommen, sich heimisch zu fühlen, ohne sich binden zu müssen. Diese Erfahrungen möchte ich heute mit dir teilen. Vielleicht planst du ja auch mal eine ortsunabhängige Zeit, fern der alten Heimat oder du bist bereits nomadisch unterwegs, bist dir aber noch nicht sicher, ob es das Richtige für dich ist. Später stelle ich dir neun praktische Tipps vor, um unterwegs das Gefühl von Heimat zu etablieren. Sie sollen dir Orientierung bieten, sind aber natürlich nicht die Antwort auf alle Fragen. Heimat ist schließlich etwas ganz Persönliches, insbesondere wenn es an die Umsetzung geht.

"Oh, wie schön ist Heimat" – egal, wo

In einer Welt, die zunehmend vernetzt ist und in der Arbeit und Privatleben fließend ineinander übergehen, können digitale Nomaden und Vielreisende überall auf der Welt eine Heimat finden: in einem lokalen Café, in der Stille einer Berglandschaft oder im Trubel einer pulsierenden Metropole. Die "Panama-Lektion" ermutigt uns, offen für die Schönheit und die Verbundenheit zu sein, die jeder Ort bieten kann.

Wie diese beiden unerschrockenen Abenteurer, der Bär und der Tiger, sind auch digitale Nomad:innen getrieben von einer Sehnsucht nach dem Neuen, dem Unbekannten. Doch auf unserem Weg entdecken wir, dass Heimat mehr ist als ein fester Ort auf einer Karte. Heimat ist ein Gefühl, das wir in uns tragen, eine Sammlung von Momenten, die sich zu einer inneren Landschaft verdichten, die wir überallhin mitnehmen können.

Sich heimisch zu fühlen, wie hier in Mexiko, ist möglich.

Zwischen Abenteuer und Ankommen: die Reise des Neuzeitnomaden

Nenne sie digitale Nomaden, Vielreisende, Ortsunabhängige oder Remote Worker. Immer mehr Menschen schließen sich dem Trend des ortsunabhängigen Lebensstils an. Das kann man auch an der Vielzahl an Ländern ablesen, die inzwischen dedizierte Digitale Nomaden Visa anbieten.

Tatsächlich geht es nicht nur darum, anzukommen, sondern auch um die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die unterwegs gefordert sind. Die Fähigkeit, sich neuen Kulturen zu öffnen, unvorhergesehene Herausforderungen zu meistern und die eigene Komfortzone zu erweitern, sind Fähigkeiten, die im Leben eines Neuzeitnomaden unerlässlich sind. Für Vielreisende wird Flexibilität, am besten auch ein minimalistisches Mindset, zur zweiten Natur. Dazu lernen sie die Bräuche fremder Orte zu respektieren, die Nuancen unterschiedlicher Arbeitsweisen zu adaptieren und in jeder Umgebung ein Stück Zuhause zu finden. Die wahre Kunst des Nomadentums liegt nicht nur im Umherziehen, sondern auch im Ankommen und Wurzeln schlagen, egal wo man sich gerade befindet.

9 praktische Tipps für Vielreisende, oder: Unterwegs eine Heimat finden

Wenn ich sage, dass Heimat im Herzen beginnt, dann meine ich, dass es in erster Linie ein Gefühl ist. Gleichzeitig ist mir aber wohl bewusst, dass für viele die Aufgabe der alten Heimat auch Verlust bedeutet. Der Verlust, sein soziales Umfeld aufgeben zu müssen für seine persönliche Freiheit. Ich bin diesen Weg gegangen, in der Folge hat sich natürlich auch mein soziales Umfeld verändert oder es wurden neue Wege gesucht, sich auf Reisen oder auf Heimatbesuchen zu sehen. Im Folgenden findest du 9 praktische Tipps, überall ein Gefühl von Heimat zu erleben:

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