Island steht schon lange auf deiner Bucketlist? Dir ist absolute Freiheit und Flexibilität wichtig? Dann ist eine Rundreise durch Island mit dem Campervan sicherlich eine gute Idee, um das Land von einer ganz einzigartigen Seite kennenzulernen. Tobende Wasserfälle, faszinierende Vulkanlandschaften und absolute Stille: Mit dem Campervan Island zu erkunden, ist eine ganz besondere Art und Weise den Inselstaat zu bereisen. Wir zeigen dir wie. 

Wer gerne mit dem Camper unterwegs ist oder es mal sein möchte, wird auf Island nicht enttäuscht: Landschaftlich tolle Campingplätze, die Ringstraße entlang beeindruckender Sehenswürdigkeiten und viele Mietwagenfirmen, die unterschiedliche Größen von Campern anbieten. 

Island Campervan: So kommst du hin

Eine Reihe von internationalen Fluggesellschaften bieten Flüge nach Island an. Die meisten Flüge landen am Leifur Eiríksson International Air Terminal, das im 48 km von Reykjavík entfernten Keflavík liegt. Die bekanntesten Mietwagenanbieter wie z. B. CampEasy, HappyCamper, GoCampers bieten einen Shuttle-Service vom Flughafen zum Abholort des Anbieters an. 

Wer seinen eigenen Camper mit nach Island bringen möchte, kann über die Smyril Line eine entsprechende Fährverbindung mit Halt auf den Färöer Inseln buchen. Die MS Norröna fährt von Mitte März bis Ende November einmal pro Woche, von Dänemark über die Färöer nach Island. Je nach Fahrplan dauert die Überfahrt 2 bis 3 Tage und kann mit einem Zwischenhalt auf den Faröer Inseln kombiniert werden. Solltest du nicht so viel Zeit mitbringen, kannst du auch mit der Smyrille CargoLine dein Auto nach Island verschiffen lassen. 

Unterwegs mit der Smyril Line. Foto: Benjamin Bernotat
Mit dem eigenen Minicamper Island erkunden -
Du hast Lust darauf, das Land aus Feuer und Eis mit deinem eigenen Minicamper zu bereisen? Das überrascht uns nicht. Die Natur auf Island ist atemberaubend.

Mit einem gemieteten Campervan Island erkunden 

Camper kannst du in jeder Größe mieten. Die Mietwagenfirmen sind ganz auf die individuellen Bedürfnisse eingestellt.

Wenn du gerne im Sommer ins Hochland von Island möchtest, dann solltest du unbedingt vorher checken, welcher Camper dafür zugelassen ist. Denn die F-Straßen im Hochland von Island darfst du nur mit 4x4 und Allrad befahren. Die Straßen sind hier eher Schotterpisten mit Flussüberquerungen und fernab jeglicher Zivilisation. Im Winter wüten hingegen häufig Stürme auf Island und viele Campingplätze sind von Oktober bis April geschlossen. Je nach Saison variieren die Mietpreise dementsprechend stark. 

Viele Reisende buchen einen Camper der günstigeren Kategorie: Es gibt unterschiedlich ausgebaute Minicamper auf Basis von VW Caddy, Nissan NV200 und Renault Traffic. Diese Größe bietet sich für eine Rundreise besonders gut an, weil sie nicht so anfällig für die starken Winde auf Island sind, wenig Platz auf Park- oder Campingplätzen benötigen und dennoch genügend Komfort wie Heizung, eine Küche und ein gemütliches Bett bieten. Wer einen größeren und komplett autarken Camper bevorzugt, wird auf jeden Fall ebenso bei den Mietwagenfirmen fündig.

Foto: Benjamin Bernotat

Mit dem Campervan Island pur erleben 

Auf Island mit dem Camper unterwegs zu sein, ist ein wenig anders als in Deutschland oder Südeuropa. Das Wichtigste zuerst: Es ist ratsam, immer wieder einen Blick auf road.is zu werfen. Die Website bzw. App zeigt an, wie der Straßenzustand ist, welche Straßen geöffnet sind, wo es schneit etc. Das Wetter auf Island wechselt innerhalb von kürzester Zeit und ist unberechenbar. Wer bei strahlendem Sonnenschein losfährt, kann sich in der nächsten Stunde in einem Schneesturm wiederfinden. Umsichtiges Fahren sollte deswegen immer auf der Tagesordnung stehen.

Die Straßenverhältnisse sind auf Island meistens gut, besonders wenn man auf der Ringstraße unterwegs ist. Abseits davon sieht es gleich mal anders aus. Auch wir haben uns häufig plötzlich auf Schotterpisten wiedergefunden. Bei starkem Regen oder Wind ist es deswegen manchmal sinnvoll, lieber umzukehren und abzuwarten bis die Sicht wieder frei wird. In den Westfjorden Islands sind die Straßen sehr oft nur geschottert. Hier kommst du nur sehr langsam voran. Die Straßen in den Westfjorden bieten eine traumhafte Aussicht, sind aber deswegen auch mit Vorsicht und vor allem am besten nur bei gutem Wetter zu genießen. 

Übrigens: Auf ganz Island haben wir nirgends so viele schöne heiße (und einsame) Quellen erlebt wie in den Westfjorden.  

Foto: Benjamin Bernotat

Park- und Campingplätze auf Island

Viele Sehenswürdigkeiten sind direkt von der Ringstraße aus erreichbar. Schilder weisen dir den Weg zu den Parkplätzen. Diese sind in der Nebensaison häufig umsonst, in der Hauptsaison kannst du die Parkgebühren direkt am Automaten oder per App begleichen. Hier darfst du aber mit dem Camper nicht übernachten. Allgemein gilt auf Island: Wild Campen mit dem Campervan ist nicht erlaubt! 

Island verfügt über ein gut ausgebautes Campingplatznetz. Besonders in der Hauptsaison ist die Auswahl sehr groß. Je nach Ausstattung variiert der Preis für eine Übernachtung. Einige Campingplätze haben eine ausgestattete Küche, Waschmaschinen und Trockner und ein Sanitärhaus mit Dusche und WC mit dabei, andere sind eher kleiner, nur mit Toiletten oder liegen direkt an einer heißen Quelle.

Foto: Viola Hinträger

Island Campervan: Good to know

In der Hauptsaison sind die Plätze oft ab 18 Uhr gut gefüllt, in der Früh geht dann der große Tumult wieder los, wenn alle zur nächsten Sehenswürdigkeit stürmen. Also plane deine Route sorgfältig. Besonders im Sommer wird es kaum oder gar nicht dunkel: Wanderungen oder Sehenswürdigkeiten kannst du also auch in der Früh oder abends machen und bist dabei (fast) allein. Viele Campingplätze liegen so, dass du wunderschöne Wanderungen direkt vom Platz aus beginnen kannst. Wir haben auch immer wieder super Tipps von den Campingplatzbesitzer:innen direkt bekommen. Über parka.is können übrigens viele Campingplätze auch im Voraus gebucht werden.

Solltest du in der Nebensaison unterwegs sein und keinen geöffneten Campingplatz finden: Frag am besten per E-Mail direkt bei den:der Besitzer:in nach. Es wird toleriert, dass du mit dem Camper auf dem Campingplatz-Gelände übernachten darfst. Sanitäre Anlagen haben dann allerdings nicht geöffnet. 

Foto: Benjamin Bernotat

Praktische Tipps

Wir waren bereits zweimal mit unserem Camper auf Island für längere Zeit unterwegs und haben noch ein paar praktische Tipps für dich: 

  • Überlege dir bei deiner Reiseplanung genau, was du auf Island sehen willst: Sind es z. B. Nordlichter? Dann ist deine Reisezeit eher September bis April. Im Winter solltest du dir genau überlegen, ob das Reisen mit dem Camper wirklich die richtige Wahl ist. Im Herbst und Frühling hingegen kannst du bereits gut und günstig in der Nebensaison mit dem Camper unterwegs sein und sogar noch die Nordlichter erleben. Allerdings musst du auch hier noch mit unbefahrbaren Straßen, geschlossenen Wanderrouten und Schnee rechnen. 
  • Im Sommer wird es auf Island nicht mehr dunkel. Packe also am besten eine Schlafmaske ein.
  • Apps wie road.is und safetravel.is sind ein absolutes Muss während deiner Islandreise. So bleibst du über (Wetter-)Warnungen informiert, siehst, welche Straßen geöffnet sind und erfährst, wenn ein Vulkan Asche spuckt.
  • Zwiebellook und warme Klamotten gehören in deinen Koffer. Auch im Sommer.
  • Sollte das Campinggas leer werden: an den N1 Tankstellen kannst du wieder neue Gasflaschen kaufen.
Foto: Benjamin Bernotat

Am wichtigsten ist: Genieße es! Die Natur auf Island ist unglaublich. So oft haben wir über die Natur gestaunt und waren begeistert von der unendlichen Weite des Landes. Und vergiss dabei vor allem eines nicht: Respektiere die Natur und das Land und reise verantwortungsvoll.