Das Jahr 2025 wurde von der Tourismusbehörde Thailands zum "Amazing Thailand Grand Tourism Year" erklärt. Ziel ist es, das Land als nachhaltiges Reiseziel attraktiv für Besucher:innen aus aller Welt zu machen. Seit Corona erlebt Thailand ein Hoch an Tourismuszahlen, die teilweise auch zu Overtourism führen – nicht zuletzt durch Serien wie "The White Lotus" und Filme wie "The Beach". Für Thailand bleibt der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der Umsätze generiert. Aber das Land macht auch klar: Ein Thailand-Urlaub geht auch nachhaltig.

Glasklares türkisfarbenes Wasser, Puderzucker-weißer Sand und eine unübertroffene Gastfreundschaft: Thailand ist ein beliebtes Urlaubsziel, das Tourist:innen aus aller Welt mit meist offenen Armen begrüßt. Ob Surferparadies, Relaxliege am Pool oder ein unschlagbarer Ausblick auf Reisfelder: das Land bietet Kultur, Ruhe oder auch Party – ganz nach deinem Geschmack.

Aber Thailand macht auch Schlagzeilen, die von Abfallproblemen auf Phuket berichten, von gesperrten Stränden und Inseln, die für einige Monate für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Denn: Auch dieses Land kämpft mit Overtourism und den Folgen von einem hohen Besucheransturm.

Wie sich der “The White Lotus”-Effekt auf den Tourismus in Thailand auswirkt
Die Serie „The White Lotus“, bringt nicht nur Tourist:innen an Drehorte wie Koh Samui, sondern sorgt für negative Auswirkungen auf die Region.

Thailand: Urlaub mit Nachhaltigkeit gegen Overtourism

Thailand, das im vergangenen Jahr 35,6 Millionen Besucher:innen zählte, ist nach eigenen Angaben bestrebt, die Expansion des Tourismus mit der Verantwortung für die Umwelt in Einklang zu bringen. Somit wurden Maßnahmen ergriffen, um z. B. Einwegplastik in National- und Regionalparks zu verbieten und einige Parks für Tourist:innen zu schließen, damit sie sich erholen können.

Auch das Müllproblem auf Phuket soll wieder in den Griff bekommen werden: Phuket, das seine Altstadt in die erste kohlenstoffneutrale Gemeinde des Landes umwandeln will, rechnet damit, dass seine einzige Mülldeponie in diesem Jahr von Plastikmüll überschwemmt wird, da vermüllte Strände ein vertrauter Anblick auf der „Perle der Andamanen“ sind. Die Lösung soll eine neue Müllverbrennungsanlage bringen, um die unkontrollierbaren Müllmengen zu bewältigen.

Thailand schätzt, dass der Sektor "Ökotourismus" bis 2030 auf 15 % wachsen wird. Dabei möchte das Land Biodiversität in den Mittelpunkt stellen, Politik und Praxis vernetzen, lokale, regenerative Projekte realisieren und den Wandel als langfristigen Prozess begreifen.

Hier kannst du deinen Thailand Urlaub im Einklang mit der Natur gestalten

#1 Ban Muang Noi

In der Bergregion Ban Muang Noi in Nordthailand haben früher viele Familien Monokulturen wie Mais angebaut. Verwendet wurden Pestizide, der Boden hatte eine geringe Qualität und es gab keinen Tourismus. Nach Umstellung auf eine regenerative Landwirtschaft konnte festgestellt werden, dass die Pflanzen vielfältiger sind, der Boden geschützt und keine Chemikalien mehr verwendet werden. Zusätzlich dazu wurden durch Homestay-Angebote eine gemeinsame Community entwickelt: Die Gäste übernachten bei den Familien, lernen kochen, Handwerk und die Lebensweise der Bauern kennen. Tourismus ist dabei mehr ein Nebenprodukt, denn durch die gezielte Anzahl an Besucher:innen erlebt die Region keinen Massentourismus, sondern begrüßt Gäste, die sich mit der Kultur und der Biodiversität auseinandersetzen wollen.

#2 Küstenregion Südthailand

In Südthailand wurden Meeresnaturschutzgebiete durch Fischergemeinschaften erschaffen, die die Korallenriffe, die Mangroven und Seegraswiesen schützen. Die Thai Sea Watch Association baute dort gemeinsam mit den lokalen Fischerdörfern, die sich als Öko-Guides anboten, einen Tourismus auf, der auf Community basiert: Besucher:innen nehmen an Ausfahrten teil, helfen bei Müllsammelaktionen und unterstützen die Korallen-Rehabilitation.

#3 Ban Tham Suea

Im zentral-thailändischen Tieflandwald wurde über mehr als zehn Jahre eine Tourismusstruktur aufgebaut, die die lokalen Ressourcen und Wissen schätzt. Eine Kooperative bietet Unterkünfte, Guide und Kochkurse an, die Besucher:innen werden gezielt gelenkt, so dass der umliegende Wald geschützt ist und lokale Jugendliche werden als Naturführer:innen ausgebildet.

Mit Kooperation und Vertrauen ans Ziel

Thailands Bemühungen, einen nachhaltigen Tourismus zu entwickeln und langfristig zu etablieren, zeigen auch: Es benötigt Zeit, Vertrauen und Kooperation mit lokalen Gemeinschaften, um es erfolgreich umzusetzen. Nur, wenn das lokale Wissen respektiert wird, die natürlichen Ressourcen regeneriert oder auch geschützt werden sowie der Tourismus nicht die Haupteinnahmequelle der Gemeinden ist, bestreitet Thailand den richtigen Weg.

Was wir als Besucher:innen tun können, um dieses Ziel zu erreichen? Bewusstsein für einen nachhaltigen Thailand-Urlaub zu entwickeln, ist definitiv der erste Schritt in die richtige Richtung.

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