Wildblumen säumen die Küstenwege, die den Blick auf raue und wilde Klippen und das schäumende Meer freigeben. Blau-weiße Dörfer, Boote, die bei Ebbe direkt auf dem Strand liegen, und der Duft von Galettes, der durch die einsamen Gassen weht: Die Bretagne kann laut und tosend an der Küste sein, genauso wie still und ruhig im Inland. Es lohnt sich, in die Kultur tiefer einzutauchen, die authentischen Dörfer zu besuchen und den Geschichten von Widerstand und Seeleuten zu lauschen.
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Absolute Lieblinge
Hier findest du Empfehlungen für die Bretagne, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Viel mehr geht es darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, was dich in der Region erwartet. Sei gespannt!
Der erste Eindruck
Die Bretagne wirkt beim ersten Ankommen wild, weit und vom Atlantik geformt – mit rauem Wind, salziger Luft und schroffer Küste. Die Dörfer und Städte sind authentisch, stolz auf ihre Kultur und manchmal glänzend in Weiß und Blau. Auch wenn die Einheimischen erst mal zurückhaltend erscheinen, sind sie doch offen und gastfreundlich, wenn du sie mit einem freundlichen "Bonjour" begrüßt.
Kaffee & Laptop
Das Marcel-Café in Dinan ist ein charmantes Café, das nicht nur für seine köstlichen Backwaren bekannt ist, sondern auch für seine einladende Atmosphäre zum Arbeiten. Gelegen im Stadtteil Saint-Servan im malerischen Saint Malo bietet das vegetarisch/vegane Mignon Café eine warme Atmosphäre mit hausgemachten Leckereien und einer Vielzahl von Tees und Kaffees. Les Grands Gamins in Rennes bereitet dir einen leckeren Brunch und eine geschmacksvolle Auswahl an saisonalen Gerichten.
Essen & Trinken
In der Bretagne gibt es eine große Auswahl an Restaurants mit Gerichten aus aller Welt: Die stilvolle Cocktailbar La Fabrique in Saint-Malo im Prohibitionsstil, versteckt innerhalb der Stadtmauern, bietet eine Auswahl an kreativen Cocktails und leckeren Tapas. Die Ty Anna Tavarn in Rennes ist bekannt für Live-Musik und einer großen Auswahl an lokalen Bieren. Hier geht es authentisch bretonisch zu. Die Crêperie am Hafen von Auray, das La Goustanaise, serviert dir leckere Galettes, auch mit vegetarischen Optionen.
Übernachten
Je nach Budget findest du in der Bretagne eine Vielzahl an Unterkünften. Das Ker Moor Hotel an der Côtes-d’Armor bietet Zimmer und Coworking-Spaces mit Meerblick, sei es am Kamin, auf dem Rooftop oder der Terrasse, und inspiriert dazu, Arbeit und Entspannung zu verbinden. Diese Auberge und die Auberg’Ine Maisons Glenn Anna bieten ruhige, gemütliche Zimmer sowie Coworking-Spaces mit ergonomischer Ausstattung, natürlichem Licht und Zugang zu Terrasse und Garten. Die Naéco Hostels in Erdeven & Le Pouldu vermieten Zimmer mit kostenlosem Frühstück, Arbeitsbereichen ohne Aufpreis und einer ruhigen Umgebung für konzentriertes Arbeiten. Die Hostels verfügen über Gemeinschaftsräume, Küchen und Gärten – ideal also auch für längere Aufenthalte.
Bretagne Geheimtipps
5 untouristische Dinge, die du in der Bretagne erleben kannst
Gelegentlich Wege abseits der ausgetretenen Pfade zu gehen, eröffnen dir neue Perspektiven, die nicht viele haben. Lerne dein Reiseziel mit anderen Augen kennen – jenseits der klassischen Reiseführer. Hier sind 5 Tipps, um die andere Seite der Bretagne kennenzulernen:
#1 Côte Sauvage entdecken
Die Quiberon-Halbinsel ist bei Einheimischen und auch Tourist:innen sehr beliebt. Deswegen bewegst du dich bei deinem Besuch der Halbinsel am besten etwas abseits der touristischen Pfade und wanderst den Küstenwanderweg entlang der Côte Sauvage. Je weiter du von der Stadt Quiberon entfernt bist, umso ruhiger wird es und du kannst das wilde Meer ganz für dich alleine genießen.
#2 Ein alter Leuchtturm und ein Fischerdorf
Die Gegend um Penmarch ist nicht nur bekannt für den wilden Kitesurf- und Wellenreiter-Strand Point de la torche (hier gibt es übrigens auch direkt eine Surfschule am Strand – perfekt auch für Anfänger und Fortgeschrittene). Nutze die Zeit, die du dort bist, für die Erkundung des alten Leuchtturms Phare d'Eckmühl und mach einen Spaziergang in Richtung des Fischerdorfs Kérity. Hier findest du eine schicke Uferpromenade, die alles andere als überlaufen hat, Fischerboote, die gemütlich in der Bucht liegen, und Wandermalereien, die die bretonische Kultur würdigen.
#3 Den Sonnenuntergang am Pointe de Penvins genießen
Besonders in der Vorsaison geht es hier am Aussichtspunkt schön ruhig zu. Eine kleine beschauliche Kapelle, ein kilometerlanger Strand, der zum Baden einlädt, und das schnuckelige Örtchen Penvins laden zu einem gemütlichen Picknick am Strand oder auf einer der Bänke ein, um in Ruhe den Sonnenuntergang zu genießen.
#4 Die rosa Granitküste erwandern
Die Felsen entlang dieser Küste bestehen aus – wie der Name schon sagt – rosafarbenem Granit, der durch eine besondere Mischung von Feldspat, Quarz und Glimmer seine Farbe erhält. Je nach Tageslicht, Wetter und Flut leuchtet das Gestein in zarten Rosatönen bis hin zu leuchtendem Orange oder Grau und ist somit ein wunderbares Naturspektakel. Wir können es empfehlen, Teile des Zöllnerpfades GR 34 bei Ploumanac’h zu erwandern. Das Städtchen hat zudem einen schönen idyllischen Hafen und bietet zur Hauptsaison und bei gutem Wetter auch Bootstouren zu den Les Sept Îles an, die die größte Seevogelkolonie Frankreichs beherbergen – inklusive Papageientaucher, Basstölpel, Robben.
#5 Der Historie auf den Grund gehen
Apropos Zöllnerweg: Der GR 34 ist ein Küstenwanderweg, der sich auf über 2.000 km entlang der gesamten bretonischen Küste zieht – von Mont-Saint-Michel (Normandie) bis Saint-Nazaire (Loire-Atlantique). Er folgt alten Wegen, auf denen Zöllner (douaniers) im 18. und 19. Jahrhundert Schmuggler auf See beobachteten. Dabei wanderst du entlang von teils schmalen, mit Wildblumen gesäumten Pfaden direkt über den Klippen und hast einen wunderschönen Ausblick auf Buchten, Leuchttürme, Felsen und das offene Meer. In der Region Plouha an der nördlichen Küste der Bretagne liegt der Plage Bonaparte. Er war im Zweiten Weltkrieg ein geheimer Fluchtpunkt der Résistance – Teil der Operation Shelburn. Über diesen Strand wurden britische Piloten, Spione und Widerstandskämpfer nachts per Boot nach England evakuiert (1944). Eine Gedenktafel und ein einsames Haus am Strand erinnern heute an dieses Ereignis. Der Strand ist ein gutes Wanderziel entlang dem GR 34 oder auch ein guter Startpunkt für weitere Wanderungen. Hier gibt es einen Parkplatz, einen kleinen Crêpestand und die Möglichkeit, den GR 34 in beiden Richtungen entlang von einer faszinierenden Teilküste entlangzuwandern.

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Wetter aktuell in der Bretagne
Geld, Preise und Co.
Währung und Zahlungsmethoden: In der Bretagne wird wie in ganz Frankreich mit dem Euro bezahlt. Kreditkarten und deutsche EC-Karten sind weit verbreitet und werden in den meisten Hotels, Restaurants und Geschäften akzeptiert.
Lebenshaltungskosten: In der Bretagne findest du Restaurants und Hotels in jeder Preisklasse. Die Lebenshaltungskosten in der Region sind im Allgemeinen mit dem französischen Durchschnitt vergleichbar und moderat.
Transportkosten: Die öffentlichen Verkehrsmittel sind in der Bretagne erschwinglich. Eine Tageskarte für die Region mit dem TER Regionalzug kostet 15 € für 1 Person, 30 € für bis zu vier Personen gemeinsam. Für den Bus BreizhGo kannst du eine Einzelfahrt für 2,50 € lösen, die bis zu 2 Stunden gültig ist, eine 10er-Karte für ca. 20 € oder eine Tageskarte für ca. 5 €.
Anreise und Nahverkehr
Die Bretagne erreichst du mit dem Flugzeug über die kleinen Regionalflughäfen in den Städten Rennes, Brest, Lorient und Quimper. Diese bedienen vorwiegend Inlandsflüge oder Anschlussflüge über Paris.
Von der französischen Hauptstadt aus kannst du auch mit dem TGV, dem Hochgeschwindigkeitszug, fahren, der dich direkt in viele bretonische Städte bringt: Bis nach Rennes sind es ca. 1,5 Stunden, nach Quimper, Brest, Saint-Brieuc und Vannes ca. 3–4 Stunden.
Reist du mit dem Auto an, so ist die Verbindung in die Bretagne über Autobahnen von Paris beispielsweise aus gut erschlossen. In der Bretagne selbst gibt es keine Mautgebühren, wie sonst in Frankreich üblich.
Innerhalb der Bretagne verbinden Regionalzüge Städte und größere Orte. Die Züge fahren regelmäßig und sind günstig. Das regionale Nahverkehrsnetz mit Bussen heißt BreizhGo und verbindet Städte, Dörfer und Küstenorte. Willst du mit dem Fahrrad die Bretagne erkunden, so findest du dort ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz, etwa das Vélodyssée entlang der Küste und die Voies Vertes (Grüne Wege), das sind autofreie Radwege auf alten Bahntrassen.
Die beste Reisezeit
Die beste Reisezeit hängt von deinen Vorlieben ab. Im Frühling und Herbst ist es meist ruhiger, die kleinen Orte und Strände sind weniger überfüllt. Die Zeit eignet sich besonders gut für Abenteuer und Wanderungen in der Natur. Von Juli bis August wird es in der Bretagne sonnig, aber nie drückend heiß. An der Atlantikküste bleibt es eher kühl und in der Hochsaison ist viel Trubel an den Stränden und touristischen Orten. Es finden Festivals und lokale Märkte statt, die Zeit eignet sich auch besonders gut, um die Inseln der Bretagne mit der Fähre zu erkunden. Der Winter ist rau, stürmisch und windig, aber dennoch landschaftlich eindrucksvoll. Die Strände sind leer und die Küsten wirken noch dramatischer.
Sicherheit & Umwelt
Die französische Region gilt aufgrund der geringen Kriminalitätsrate als sicher.
Sicherheit für Frauen: Abends in kleineren Orten brauchst du kaum Sorgen zu haben, aber vermeide wie überall abgelegene, schlecht beleuchtete Wege. Gewaltverbrechen und Übergriffe sind in der Bretagne deutlich seltener als in Großstädten wie Paris oder Lyon. In den meisten bretonischen Gemeinden herrscht eine zurückhaltende, respektvolle Kultur – aufdringliches Verhalten gegenüber Frauen ist selten.
LGBTQ+: Die Bretagne ist im Allgemeinen LGBTQ+-freundlich, besonders in den Städten und touristischen Küstenregionen. Städte wie Rennes und Brest haben eine lebendige queere Szene. In ländlichen Gebieten und Dörfern ist die Stimmung eher zurückhaltend-konservativ, aber selten feindlich.
Rassismus: Die französische Region gilt als weltoffen und engagiert sich in Städten und Küstenregionen für Gleichheit und gegen Rassismus.
Umwelt
Sauberkeit und Luftqualität: Die Bretagne profitiert vom Atlantikwind, der für reine, frische Meeresluft sorgt – besonders in Küstenstädten wie Quimper, Brest, Saint-Malo, Vannes oder auf den Inseln (z. B. Belle-Île, Île de Bréhat). Die Städte und Dörfer sind meist sehr sauber, besonders touristische Orte legen viel Wert auf gepflegte Straßen, Plätze und Uferpromenaden.
Mülltrennung und Recycling: Die Bretagne hat ein gutes Umweltbewusstsein: viele Gemeinden setzen auf nachhaltigen Tourismus, Müllvermeidung und Wasserschutz. Öffentliche Mülleimer sind überall vorhanden, und das Mülltrennungssystem ist etabliert.
Leitungswasser: Das Leitungswasser in der Bretagne ist grundsätzlich trinkbar und entspricht den europäischen Trinkwasserstandards. Es wird regelmäßig kontrolliert und gilt in fast allen Regionen als sicher und hygienisch.
5 Dos and Don'ts in Bretagne
Es gibt Dinge, die man in der Bretagne unbedingt tun sollte – aber auch Dinge, die man besser vermeiden sollte. Hier sind die 5 „Dos and Don'ts“ für die Bretagne:
Das solltest du in der Bretagne tun:
Lerne am besten einige französische Worte zur Begrüßung: „Bonjour“ (tagsüber) oder „Bonsoir“ (abends). Zur Verabschiedung sagt man „Au revoir“ oder „Merci, au revoir“. Sei freundlich und respektvoll.
2. Wahre respektvolle Distanz:
Französ:innen sind freundlich, aber in der Öffentlichkeit oft zurückhaltender als Deutsche. Körperkontakt (z. B. Umarmungen) mit Fremden ist eher unüblich.
3. Bevorzuge regionale Produkte:
Kauf auf lokalen Märkten, bei kleinen Produzenten oder in Familienbetrieben ein – das stärkt die Region und bringt dir authentische Erlebnisse.
4. Wertschätze kulturelle Eigenheiten:
Die Bretagne hat eigene Feste, Tänze, Musik und Bräuche. Zeige Interesse – etwa an einem traditionellen „Fest-Noz“ – und beobachte respektvoll, bevor du mitmachst.
5. Probiere Spezialitäten:
Probiere regionale Gerichte wie die Galette (Galette de sarrasin), ein
dünner Buchweizenpfannkuchen oder Austern (Huîtres), die du frisch und roh mit Zitrone besonders am Hafen vom Cancale genießen kannst.
Das solltest du in der Bretagne vermeiden:
Das solltest du möglichst sein lassen, denn es kann gesundheitsgefährdend und aufgrund von strengen Vorschriften illegal sein.
2. Müll oder Zigarettenstummel am Strand liegen lassen:
Die Bretagne legt großen Wert auf Umweltbewusstsein. Einwegplastik und Verschmutzung am Strand werden nicht gern gesehen.
3. Verkehrsregeln in kleinen Orten missachten:
Viele Dörfer haben enge Straßen mit Tempo-30-Zonen. Nimm also Rücksicht auf Radfahrer:innen und Fußgänger:innen, halte dich an das Tempolimit.
4. Bretonisch nicht respektieren:
Auch wenn kaum jemand ausschließlich Bretonisch spricht, wird die Anerkennung der Sprache (z. B. bei zweisprachigen Schildern) geschätzt. Ebenso wie ein einfaches „Demat“ (Hallo auf Bretonisch).
5. Auf die Küste achten:
Die Küste in der Bretagne ist wunderschön, Gezeiten und Strömungen können aber gefährlich sein. Informiere dich vor dem Baden oder Wandern am Meer über Ebbe und Flut.
Bretagne in Bildern








