Die Hauptstadt Ungarns hatte ich 2013 zum ersten Mal besucht. Nur ein, zwei Nächte. Ich war auf Durchreise und schaute mir auf dem Sziget-Festival Bands wie Muse und Kasabian an. Doch womit ich nicht gerechnet hatte: Seitdem lässt mich die Stadt nicht mehr los. Jedes Jahr verbringe ich seitdem mindestens einen Monat in dieser aufregenden und weltoffenen Stadt, die sich so ganz anders präsentiert, als der Rest des Landes. Und alle mich hier besucht haben, haben sich sofort in die vibrierende Stadt an der Donau verliebt. Kurz: Hier ist alles im, pardon, am Fluss. Neugierig?

Das Wichtigste

Preise
Nahverkehr
Zu Fuß
Wetterstabilität
Nachtleben
Sicherheit
Wohlfühlen
Sauberkeit

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Karte

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Absolute Lieblinge

Hier findest du Empfehlungen aus Budapest, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Viel mehr geht es darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, was dich in dieser Stadt erwartet. Sei gespannt!

Der erste Eindruck

Budapest ist eine aufregende, historische Stadt, die überrascht – und zwar an jeder Ecke: von der Altstadt auf der rechtsdonauischen Pest-Seite bis zum Burgviertel auf der linken Buda-Seite. Dazu das vibrierende jüdische Viertel mit den legendären Ruinenbars und den studentischen Vierteln in Buda, den zahlreichen Biergärten und Einkaufsmöglichkeiten, die die ungarische Hauptstadt von Frühling bis Winter zu einer der einladendsten und erschwinglichsten Städte in Europa macht. Wer einmal in Budapest war, kommt immer wieder.

Kaffee & Laptop

Schon als ich 2013 das erste Mal in Budapest war, suchte ich als Selbstständiger ständig nach Cafés zum Arbeiten. Damals war Costa Café mein Rettungsanker, die seit der Pandemie hier ausgestorben sind. Dafür haben sich zahlreiche kleine und große Coffee Specialty-Läden wie Madal Café oder Flow Specialty Coffee Bar & Bistro etabliert, die aufgrund ihres großartigen Kaffees und tollen Arbeitsmöglichkeiten vor allem für digitale Nomaden interessant sein dürften. Empfehlenswert ist auch die günstige und lokale Kaffeehauskette California Coffee Company. Und ja, auch Starbucks gibt es hier. 😉

Essen & Trinken

Die kulinarische Vielfalt in Budapest muss sich hinter anderen europäischen Metropolen nicht verstecken. Sei es die eher deftige ungarische Küche in Restaurants wie dem Menza Étterem oder dem Hungarikum über ungarische Fusionküche bis zu internationaler Küche. Wofür Budapest aber weltweit bekannt ist, ist natürlich das jüdische Viertel mit seinem riesigen Ausgehviertel, allen voran die Passage Goszdu udvar, vergleichbar mit der Hamburger Reeperbahn nur ohne Autos. Wer es weniger touristisch mag, sollte mal tagsüber in eine der Ruinenbars, wie dem Szimpla Kert gehen. Oder in Viertel, die außerhalb der etwas außerhalb der Innenstadt liegen, etwa die Gastromeile Ráday utca.

Übernachten

Die ungarische Hauptstadt, insbesondere Pest, ist bekannt für seine unzähligen Hostels. Wer es gediegener mag, hat ebenso viele Möglichkeiten, von gemütlichen Boutiquehotels bis hin zu großen Ketten. Tipp: Schau mal in die Wanderlog-Karte oben. Ich ziehe es ja vor, insbesondere bei längeren Aufenthalten, in Airbnbs zu wohnen. Wirkliche Empfehlungen sind diese, dieses stylishe Apartment mit Blick auf das Budapest Eye und diese ebenfalls sehr zentrale Wohnung.

Budapest Geheimtipps

5 untouristische Dinge, die du in Budapest erleben kannst

Gelegentlich Wege abseits der ausgetretenen Pfade zu gehen, eröffnen dir neue Perspektiven, die nicht viele haben. Lerne dein Reiseziel mit anderen Augen kennen – jenseits der klassischen Reiseführer. Hier sind 5 Tipps, um die andere Seite Budapests kennenzulernen:

#1 Donau-Promenade

Klingt erst einmal furchtbar touristisch, aber da die Stadt die Donau buchstäblich im Herzen trägt, kommt man an dem Donauufer nicht vorbei. Egal, für welche Perspektive man sich entscheidet, du wirst jeden Tag eine andere finden und überrascht über die schönen Aussichten Budapests sein. An der Donaupromenade gibt es zudem eine bewegende Mahnung an die Gräueltaten der Vergangenheit, die Schuhe am Donauufer erinnern an die 20.000 Juden, die hier vom Pfeilkreuzorden erschossen wurden.

#2 Ervin Szabó Bibliothek

Mit 13.000 Quadratmetern und über 1,1 Millionen Büchern ist sie größte Bibliothek Budapests und bietet sie nicht nur Lesestoff, sondern besticht auch durch ihre architektonische Schönheit aus dem 19. Jahrhundert.

#3 Höhlenkirche auf dem Gellértberg

Der Gellértberg ist vor allem bekannt für seine zahlreichen Wanderwege auf den Berg und die Freiheitsstatue, die über Budapest thront. Was oft übersehen wird, ist die hiesige Höhlenkirche. Sie ist ein natürliches Höhlensystem, das durch Thermalquellen entstanden ist.

#4 Metro-Linie M4

Die M4 ist die jüngste U-Bahn-Linie Budapests und architektonisch gesehen die spannendste. 2014 wurde sie eröffnet und jede Station zwischen dem Keleti-Hauptbahnhof und dem Kelenföld-Fernbahnhof auf Buda-Seite durchsticht durch eine moderne, cleane Architektur und bietet hervorragende Fotoperspektiven.

#5 Sziget Festival im August

Das Sziget Festival ist mehr als nur ein Musikfestival; es ist eine kreative Oase mit einem vielfältigen Angebot an Performances, Kunst und Workshops, die Besucher aus über 100 Nationen anzieht. Es findet auf einer zentral gelegenen Insel in der Donau statt, was eine einzigartige Verbindung von Festivalflair und Stadterkundung bietet. Die einwöchige Dauer verspricht eine intensive Erfahrung, die sich wie ein ganzer Festivalsommer anfühlt. Zudem versteht sich das Sziget als „Island of Freedom“, auf der es Toleranz und Offenheit fördert und als Gegenpol zu nationaler Verschlossenheit dient.

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Typische Ruinenbar in Budapest: das Szimpla Kert im jüdischen Viertel

Wetter aktuell in Budapest

Geld, Preise und Co.

In Budapest bezahlt man in Forinten. 1 Euro entspricht etwa 350 bis 400 Forinten, was sich je nach Wirtschaftslage öfter änder. Budapest ist sehr Karten- bzw. Handy-freundlich, was das Bezahlen angeht. Aber natürlich wird auch Bargeld überwiegend akzeptiert.

Grundsätzlich zählt Budapest zu den günstigeren Reisezielen in Europa, wenngleich die Inflation auch hier ihre Auswirkungen zeigt. Verglichen mit anderen Hauptstädten in Europa sind insbesondere Restaurant- und Barpreise vergleichsweise günstig. Ein Besuch in einem der vielen Biergärten oder Ruinenbars ruiniert nicht dein Geldbeutel, obwohl es auch hier Unterschiede gibt. In einer Bar kann das große Bier umgerechnet 2,50 € kosten, eine Bar weiter bereits 4,50 €. Die Supermarktpreise sind ebenfalls eher niedrig angesiedelt, außer man entscheidet sich für importierte Produkte.

Die Fortbewegung vor Ort ist vergleichsweise günstig. Für umgerechnet 1,20 € erhält man bereits ein Einzelticket, das für eine Fahrt gilt, egal, wie lange sie dauert. Ein Tagesticket kostet etwa 6,50 € und ein Monatsticket ca. 25 Euro. Taxi- und Bolt-Fahrten sind verglichen mit Deutschland eher günstig.

Anreise und Nahverkehr

Budapest ist aus der Ferne am besten mit dem Flugzeug zu erreichen. Viele Airlines, insbesondere die heimische WizzAir fliegt gut und günstig von vielen Flughäfen in Deutschland. Eine einfache und gleichzeitig besondere Anreise ist die mit der Bahn. Fahr am besten nach Wien und von dort sind es noch etwa zweieinhalb Stunden mit dem ÖBB-Railjet zum Keleti-Hauptbahnhof von Budapest.

Sobald du in Budapest bist, triffst du auf ein sehr gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrssystem. Ich empfehle dir die BudapestGO-App. Meiner Erfahrung nach ist es eine der besten und zuverlässigsten Nahverkehrsapps in Europa. Die beste und günstigste Möglichkeit vom Flughafen in die Innenstadt zu fahren, ist der Airport Shuttle für umgerechnet 5,80 €. Eine Taxifahrt kostet etwa 25 €. Neben den Metros, Trams und Bussen bringen dich auch E-Scooter und die Bolt-Taxen von A nach B. Abgesehen davon verfügt Budapest über eine riesige Innenstadt, die sehr fußgängerfreundlich ist.

Die beste Reisezeit

Reisezeit ist oft Geschmacks- und Typsache. Grundsätzlich ist es von Frühling bis Herbst immer etwas wärmer in Budapest als beispielsweise in Berlin. Die Sommer sind mit Temperaturen von um die 30 Grad besonders warm. Doch die Donau und viele Parkanlagen, wie die Margareteninsel, sorgen für ein angenehmes Klima.

Doch wer den Winter mag, kommt auch hier auf seine Kosten: Weihnachtsmärkte, die Thermenlandschaften und vieles mehr, machen Budapest auch in der kalten Jahreszeit zu einem Erlebnis. Wie in vielen kontinentalen Städten Europas erwartet dich hier im Winter sehr kaltes Wetter.

Sicherheit & Umwelt

Budapest gilt als relativ sichere Stadt für Tourist:innen. Die Kriminalitätsrate ist niedrig, und die meisten Besucher:innen erleben einen problemlosen Aufenthalt. Die Stadtzentren, insbesondere die touristischen Gebiete, sind gut überwacht und sicher. In Ausgehvierteln, wie dem jüdischen Viertel, sollte man natürlich stets auf seine Wertgegenstände achten.

Frauen: Alleinreisende Frauen sollten in Budapest die üblichen Sicherheitsvorkehrungen beachten, besonders in den Nachtstunden. Obwohl die meisten Stadtteile sicher sind, ist es empfehlenswert, auf belebten und gut beleuchteten Straßen zu bleiben und aufmerksam zu sein.

LGBTQ+: Ungarn, und insbesondere Budapest, hat in den letzten Jahren eine wachsende LGBTQ+-Community und zunehmend Events wie den Budapest Pride. Dennoch sollten Reisende beachten, dass es in einigen Teilen der Gesellschaft noch immer Vorurteile gibt. Dazu kommt eine gegenwärtig LGBTQ+-feindliche Politik, die die hiesige Bevölkerungsgruppe in ihren Rechten beschneidet. Auch wenn Tourist:innen hiervon maximal im Austausch mit Locals davon etwas mitbekommen, empfiehlt es sich, die aktuelle Nachrichtenlage zu beobachten.

Rassismus: Budapest ist eine multikulturelle und internationale Stadt, in der Menschen aus aller Welt willkommen sind. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu Diskriminierung oder unangenehmen Begegnungen aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit kommen. Solche Vorfälle sind jedoch nicht die Norm, und die meisten Menschen in Budapest sind offen und gastfreundlich.

Umwelt

Sauberkeit und Luftqualität: Budapest ist bekannt für seine sauberen Straßen und Parks. Die Stadt bemüht sich aktiv um die Verbesserung der Luftqualität, obwohl in einigen Vierteln noch Verbesserungsbedarf besteht, insbesondere in den Vororten.

Mülltrennung: In Budapest wird in der Öffentlichkeit Wert auf Mülltrennung und Recycling gelegt. Es gibt verschiedene Behälter für Papier, Plastik, Glas und organische Abfälle. Tourist:innen werden ermutigt, sich an die lokalen Richtlinien zur Abfallentsorgung zu halten.

Leitungswasser: Das Leitungswasser in Budapest ist von guter Qualität und kann getrunken werden. Es wird sogar empfohlen, das Leitungswasser zu nutzen, auch um den Verbrauch von Plastikflaschen zu reduzieren und die Umwelt zu schonen.

5 Dos and Don'ts in Budapest

Es gibt Dinge, die sollte man in Budapest unbedingt tun – aber auch Dinge, die man besser vermeiden sollte. Hier sind die 5 „Dos and Don'ts“ für Budapest:

Das solltest du in Budapest tun:

👍
1. Laufe den Gellertberg hoch
Es ist anstrengender, als es aussiehst und du wirst jede Menge fototaugliche Aussichtspunkte und Denkmäler erleben. Die Wälder spenden zudem jede Menge Schatten im Sommer.

2. Leitungswasser trinken
Das Budapester Leitungswasser zählt zu den besten in Europa. Also nur zu, spare Geld und Ressourcen.

3. Versuche unbedingt den Tokaji-Wein
Auch wenn du keinen süßen Wein magst, solltest du den berühmten Tokaji-Wein probieren oder besuche gleich die Weingegend. Seine tiefe, honigartige Süße ist köstlich und das Punktesystem, das die vielen Tokaji-Sorten auseinanderhält, ist eine Wissenschaft für sich.

4. Nutze den Nahverkehr
Der öffentliche Nahverkehr zählt in Budapest zu den am besten ausgebauten in Europa. So kommst du schnell von A nach B und manche Metros sind sogar an sich eine Reise wert. Lade dir auch die BudapestGO-App herunter, um dich gleich zu Hause zu fühlen.

5. Eine Bootsfahrt auf der Donau
Eine Bootsfahrt auf der Donau ist vielleicht die schönste Möglichkeit, Budapests pittoreske Skyline zu erleben. Tipp: Buche die Bootsfahrt im Voraus.

Das solltest du in Budapest vermeiden:

👎
1. Trinkgeld geben
Natürlich freuen sich Kellner:innen über Trinkgeld, aber es wird nicht erwartet, da oftmals bis zu 20 % Trinkgeld der Rechnung hinzugefügt werden. Zu erkennen an dem Posten „Szerviz“.

2. Mit irgendeinem Taxi fahren
Wenn du nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchtest, dann bieten sich lizenzierte Taxiunternehmen wie Bolt oder FöTaxi an. Beide haben auch Apps, sodass du die Fahrt bequem bestellen und die Reiseroute verfolgen kannst.

3. Über Politik reden
Ungarn ist derzeit tief gespalten, was die Ansichten über die aktuelle Politik betrifft, insbesondere in Budapest – wo zwar ein Sozialdemokrat regiert, der allerdings wiederum von einem Rechtspopulisten im Land kontrolliert wird.

4. Geld abheben
Es ist sicher nicht verkehrt, gerade für Trinkgeld, oder wenn du länger vor Ort bist, etwas Bargeld in der Hose zu haben. Doch in puncto Umrechnungskurs, ist es besser stets in der Landeswährung (Ungarischer Forint) per Kreditkarte zu bezahlen.

5. An Wochenenden zu den Hauptattraktionen gehen
Verbringe die Wochenenden lieber dazu, durch die Stadt zu wandern und Eindrücke zu gewinnen. Speziell im Sommer sind die Hauptattraktionen am Wochenende noch mal voller als unter der Woche.

Budapest in Bildern