Insgesamt 52 UNESCO-Kulturerbe und -Naturstätten in Deutschland zählen zum ausgezeichneten Welterbe. Ob das Wattenmeer, der Kölner Dom oder das Augsburger Wassermanagement-System: Unter dem Motto „Vielfalt entdecken und erleben“ wird am 2. Juni der Welterbetag deutschlandweit gefeiert.

Sie sind nicht nur weltweit einzigartig, sondern auch äußerst vielfältig: Welterbestätten, die von der UNESCO dazu erklärt wurden, vereinen weltweit verschiedenste Seiten von Kultur wie das Jüdisch-Mittelalterliches Erbe in Erfurt oder der Taj Mahal in Indien, und Natur wie das Wattenmeer oder der Serengeti National-Park in Tansania. Ebenso einzelne Bauwerke wie der Kölner Dom sind zum Welterbe ernannt worden, aber auch archäologische Stätten wie der Grenzkomplex Haithabu und Danewerk.

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Weltweit zählen in 168 Ländern 1.199 Kultur- und Naturerbestätten zum UNESCO-Welterbe.

Das steckt dahinter: ausgezeichnete UNESCO Kulturerbe- und Naturstätten

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Gegründet am 16. November 1945 steht sie dafür, Kulturgüter zu schützen – ob in Friedenszeiten oder in bewaffneten Konflikten. Es geht darum, die Erinnerungen von Völkern und Gesellschaften zu bewahren und ein gemeinsames Gedächtnis der Welt für die kommenden Generationen zu schaffen.

Die von der UNESCO ausgezeichneten Welterbestätten sind ein verbindendes Element der Völker weltweit. Sie gelten als besondere Orte der Begegnung und stehen für globalen Zusammenhalt und eine vielfältige und bunte Gesellschaft, die gemeinsam Verantwortung für ein gemeinsames Erbe übernimmt.

So äußert sich die Organisation auch zu den Kriegsgeschehen in der Ukraine und zwischen dem Gaza-Streifen/Palästina und Israel und positioniert sich deutlich gegen Kriege und die Zerstörung der regionalen Welterbestätten und prangert die humanitäre Situation vor Ort an.

Gefeierte Vielfalt am UNESCO-Welterbetag

Umso stärker möchte die Deutsche UNESCO-Kommission mit dem jährlichen Welterbetag die ausgezeichneten Stätten nicht nur als Orte für Denkmalpflege in den Vordergrund rücken, sondern auch ihre Rolle als Vermittler der UNESCO-Ziele wie Völkerverständigung, Nachhaltigkeit und Frieden.

Der UNESCO-Welterbetag wurde übrigens von der Deutschen UNESCO-Kommission 2005 gemeinsam mit den Welterbestätten Deutschland e. V. ins Leben gerufen und seitdem jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni gefeiert. Zu diesem Anlass finden deutschlandweit an den Welterbestätten verschiedene Sonderaufführungen, Ausstellungen und Infomärkte statt.

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5 nicht so bekannte UNESCO-Kulturerbe und -Naturstätten und in Deutschland

#1 Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas

Vor 6.500 Jahren bedeckten die Buchenwälder 40 Prozent des europäischen Kontinents. Nun wurden die Wälder der Karpaten 2007 zum UNESCO-Welterbe ausgezeichnet und 2011 um fünf Teilgebiete in Deutschland erweitert: Jasmund im Nationalpark Jasmund, Serrahn im Müritz-Nationalpark, Grumsin im Biosphären-Reservat Schorfheide-Chorin, Hainich im Nationalpark Hainich und Kellerwald im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Zusammen bilden sie ein einzigartiges Waldökosystem von enormer Biodiversität.

#2 Augsburger Wassermanagement-System

Das bayerische Augsburg punktet bei Besucher:innen nicht nur durch eine Altstadt, die oft als Klein-Venedig bezeichnet wird, sondern auch durch ein weltweit einzigartiges Wassermanagement-System aus dem 15. - 17. Jahrhundert. Es lohnt sich, durch die Großstadt in der Nähe von München entlang der vielen Brücken und Kanäle zu schlendern.

#3 Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb

Auch sie wurden 2017 als Welterbe ausgezeichnet und sind Zeuge der letzten Eiszeit vor 43.000 Jahren, als sich die Menschen in Europa niederließen und Schutz in den Höhlen der Schwäbischen Alb suchten. Im Ach- und Lonetal kannst du an Führungen teilnehmen und dabei die ältesten mobilen Kunstwerke der Welt bestaunen.

#4 Kloster Lorsch und Altenmünster

Du hast noch nie vom Kloster Lorsch an der Bergstraße zwischen Heidelberg und Darmstadt gehört? Dann wird es Zeit, dass du die pittoreske Torhalle, auch Königshalle genannt, bestaunst. Es ist ein Relikt karolingischer Macht und Baukunst und seit 1991 Kulturstätte.

#5 Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg

Quedlinburg liegt nur einen „Hexensprung“ vom Brocken entfernt auf der östlichen Seite des Harzes. Mit seinen über 1.300 gut erhaltenen Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten bildet Quedlinburg ein außergewöhnliches Beispiel für eine europäische mittelalterliche Stadt in Sachsen-Anhalt.

UNESCO-Kulturerbe: Vielleicht gar nicht weit von dir entfernt?

Bestimmt bist du auf deinen Reisen auch schon dem ein oder anderen Weltkulturerbe der UNESCO begegnet. Aber wusstest du, dass z. B. in Hamburg die Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit dem Chilehaus ebenfalls dazu gehört?

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Für mich ist die Auszeichnung auf Reisen oft der Hinweis, dass es interessant ist, die Stätten zu besuchen, denn sie gewähren einen spannenden Blick auf die Entwicklung unseres Planeten. Tatsächlich wohne ich gar nicht so weit von einem UNESCO-Welterbe entfernt und nehme den Welterbetag für mich jetzt mal persönlich zum Anlass, um mehr über die Welterbestätte direkt vor meiner Haustüre zu erfahren.

Welche UNESCO-Welterbestätten hast du schon besucht? Oder stehen noch auf deiner Liste?