Zweifelsohne gibt es dieses auf Europa bezogene Narrativ, dass Mexiko ein unsicheres Land sei. Drogenkartelle und andere Verbrechen verunsichern Einheimische und Touristen gleichermaßen. Aber was ist an einer Warnung vor Mexiko-Reisen dran? Ich war drei Monate lang vor Ort und habe Yucatán, Quintana Roo und Mexiko-Stadt bereist - darunter einige touristische, aber auch weniger touristische Ecken - und ich kann heute sagen: Du solltest dich von der Nachrichtenlage nicht einschüchtern lassen.

Das bedeutet nicht, dass keine Vorsicht geboten ist, und tatsächlich ist das Sicherheitsempfinden ganz anders als zum Beispiel in den meisten Teilen Europas. Die Polizei- und Militärpräsenz an den touristischen Hotspots, aber auch in Mexiko-Stadt, ist verrückt. Wenn du kein Problem mit der Polizeipräsenz hast, so wie ich, fühlst du dich unweigerlich sicher, aber gleichzeitig ist es eine trügerische Sicherheit, denn es gibt einen Grund, warum sie so stark präsent sind.

Mexiko ist ein Land voller Gegensätze. Auf der einen Seite die schönen Strände, die lebendigen Städte und die atemberaubende Kultur. Auf der anderen Seite hören wir oft Warnungen über die Sicherheit beim Reisen in Mexiko. Gewalt, Kriminalität und andere Risiken stehen dabei im Vordergrund. Aber wie ist es wirklich, in Mexiko zu reisen?

Warnung vor Mexiko-Reisen? Zu groß, um wirklich davor zu warnen!

Zunächst ist es wichtig zu betonen, dass Mexiko ein großes und vielfältiges Land ist und dass die Sicherheit von Region zu Region sehr unterschiedlich ist. Ja, es gibt gefährliche Ecken, aber es gibt auch viele sichere und unglaublich schöne Orte zu entdecken. Mérida zum Beispiel, wo ich etwa einen Monat lang gewohnt habe, ist eine der sichersten Großstädte der Welt – laut dem globalen Kriminalitätsindex sogar sicherer als Hamburg, Rom oder New York. Lass dich nicht von den negativen Schlagzeilen abschrecken, sondern recherchiere gründlich und wähle dein Reiseziel mit Bedacht.

Bild: Thorsten Kolsch

Die Medien neigen dazu, negative Nachrichten zu betonen, weil sie mehr Aufmerksamkeit erregen. Das führt oft dazu, dass unser Bild von der Realität verzerrt wird. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Berichterstattung in der Regel nicht die ganze Geschichte erzählt. Es gibt Millionen von Touristen, die jedes Jahr sicher und glücklich nach Mexiko reisen (und zurückkehren) und unvergessliche Erfahrungen machen.

Abgesehen davon sind die meisten Mexikaner, die ich kennengelernt habe, äußerst gastfreundlich, freundlich und vertrauenswürdig. Man darf nicht vergessen, dass es vor allem die Mexikaner selbst sind, die von den mafiösen Strukturen betroffen sind und sich nichts sehnlicher wünschen, als in einem friedlicheren Mexiko zu leben.

Mexiko Reisewarnung: Lerne Einheimische kennen, statt Nachrichten zu konsumieren

Reisen in Mexiko können ein wunderbares Erlebnis sein, wenn du die richtigen Vorsichtsmaßnahmen triffst. Informiere dich über die Regionen, die du besuchen willst, höre auf die Ratschläge der Einheimischen und bleibe in den belebteren Gegenden, wenn du dich in einer größeren Stadt befindest. Lasse deine Wertsachen nicht unbeaufsichtigt und meide dunkle und einsame Orte.

Lass dich nicht von der Angst einschüchtern. Mit der richtigen Vorbereitung und Wachsamkeit kannst du die Schönheit und Vielfalt Mexikos sicher erkunden. Es ist ein Land, das so viel zu bieten hat – von den pulsierenden Straßen von Mexiko-Stadt bis zu den wunderschönen Stränden der Riviera Maya, wie in Tulum oder dem lebhaften Playa del Carmen, wo ich mehr als einen Monat verbracht habe, ohne mich unsicher zu fühlen.

Bild: Thorsten Kolsch

Ja, die Warnungen für Mexiko-Reisen sind ernst zu nehmen. Aber da Mexiko fast so groß ist wie ganz Europa, ist es unmöglich, eine pauschale Aussage über die Sicherheit in Mexiko zu treffen. Jeder Bundesstaat, jede Region und jede Stadt hat ihre eigenen Sicherheitsstandards und ihre eigene Kultur, um damit umzugehen. Mach dich schlau, knüpfe Kontakte zu Einheimischen und sei wachsam – egal, in welcher Ecke der Welt du dich befindest.