Der Griechenland-Urlaub 2025 wird teurer. Genauer gesagt für Kreuzfahrtgäste, und zwar ab dem 1. Juli. Die Regierung hat eine neue Abgabe beschlossen, die nicht nur deinen Geldbeutel betrifft, sondern auch Teil eines größeren Plans ist: Der Massentourismus auf beliebten Inseln wie Mykonos und Santorini soll besser gesteuert werden. Was das genau für dich als Reisende:r bedeutet – und warum nachhaltigeres Reisen jetzt wichtiger denn je wird.

Wenn du in diesem Sommer eine Kreuzfahrt durch die griechische Inselwelt planst, lohnt es sich, genau hinzuschauen. Denn je nachdem, wann du unterwegs bist und wo du an Land gehst, kann dein Landgang extra kosten – und das ist kein Zufall. Die griechische Regierung reagiert damit auf die enormen Besucherzahlen, vor allem in der Hochsaison.

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Griechenland-Urlaub 2025: Abgabe abhängig von Saison und Insel

Griechenland erhebt ab dem 1. Juli 2025 eine neue sogenannte „Ankunftsgebühr“ für alle Kreuzfahrtpassagier:innen, die in einem Hafen an Land gehen. Die Höhe richtet sich nach Jahreszeit und Insel und ist damit bewusst gestaffelt. In der Hauptsaison vom 1. Juni bis 30. September liegt die Gebühr auf den Tourismus-Hotspots Mykonos und Santorini bei 20 Euro pro Person – das ist der höchste Satz. Auf anderen Inseln beträgt der Preis in diesem Zeitraum fünf Euro.

In der Nebensaison (April, Mai, Oktober) sinkt die Abgabe auf zwölf Euro für Mykonos und Santorini und auf drei Euro für alle anderen Orte. Noch günstiger wird es in den Wintermonaten von November bis März: vier Euro bzw. ein Euro, je nach Ziel.

Wenn du also gerade dabei bist, deine Route zu planen, kann es sich lohnen, nicht nur auf das Wetter, sondern auch auf den Kalender zu schauen. Neben der Kostenfrage ist das auch eine Chance, weniger besuchte Inseln zu entdecken oder in der Nebensaison zu reisen und so dem überfüllten Sommertrubel gezielt auszuweichen.

Warum Griechenland diese Maßnahme jetzt einführt

Die Einführung dieser Gebühr kommt nicht überraschend. Schon im vergangenen Jahr war sie angekündigt worden, hat sich aber verzögert, weil die rechtlichen Grundlagen noch fehlten. Jetzt steht fest: Wer ein Kreuzfahrtschiff verlässt und griechischen Boden betritt, zahlt – außer das Schiff legt nur an, ohne dass Passagier:innen von Bord gehen.

Die griechische Regierung verfolgt damit mehrere Ziele. Zum einen sollen die Touristenströme entzerrt werden. Wer flexibel ist, wird so vielleicht dazu motiviert, in ruhigeren Monaten zu reisen. Zum anderen sollen die Einnahmen direkt in den Ausbau der Hafeninfrastruktur fließen – denn die aktuellen Besucherzahlen sind kaum mehr zu stemmen. Laut dem internationalen Kreuzfahrtverband Clia erreichten 2024 rund 1,86 Millionen Kreuzfahrtgäste Griechenland. Die Häfen wurden insgesamt 5.490 Mal angelaufen – ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wenn du also eine Kreuzfahrt buchst, bist du Teil eines riesigen Marktes, der für viele Orte zur Belastung geworden ist. Gerade Inseln wie Santorini erleben regelmäßig Besucherrekorde, mit all den bekannten Problemen: überlastete Straßen, überfüllte Gassen, Müllberge und schwindende Lebensqualität für Einheimische.

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Overtourism entgegenwirken: Deine Rolle als Reisende:r

Die neue Abgabe ist ein politisches Signal – aber sie allein wird das Problem nicht lösen. Wenn du nachhaltig reisen willst, kannst du aktiv gegen Overtourism wirken: Plane Inselbesuche außerhalb der Hochsaison, entscheide dich für weniger bekannte Ziele und achte auf Anbieter, die Umwelt- und Sozialstandards einhalten.

Gerade als Kreuzfahrtpassagier:in ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen – auch wenn du nur für ein paar Stunden an Land bist. Denn jeder Besuch hinterlässt Spuren. Mit deiner Entscheidung, wann und wohin du reist, beeinflusst du direkt, wie stark einzelne Orte belastet werden.

Mehr als nur eine neue Gebühr

Die Ankunftsgebühr in Griechenland ist mehr als ein zusätzlicher Kostenpunkt für Kreuzfahrtgäste. Sie steht für einen Wandel in der Tourismuspolitik – und für die wachsende Notwendigkeit, Reisemuster zu überdenken. Wenn du nachhaltiger unterwegs sein willst, bietet dir diese Regelung sogar Chancen: Du wirst bewusster planen, neue Orte entdecken und vielleicht Orte meiden, die längst überfüllt sind.

Mykonos und Santorini bleiben natürlich spektakulär – aber Griechenland hat viel mehr zu bieten als nur diese zwei Inseln. Vielleicht ist jetzt genau der richtige Moment, dich davon zu überzeugen.

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