Woran erinnerst du dich sofort, wenn du von Hiroshima hörst? Genau! An den Atombombenabwurf und der darauffolgenden Zerstörung der japanischen Stadt im Zweiten Weltkrieg 1945. Noch heute überschattet dieses Ereignis Hiroshima. Wieder aufgebaut, versprüht die Hafenstadt dennoch keinen tristen Charme. Ganz im Gegenteil. Warum sich eine Reise zu Hiroshimas Sehenswürdigkeiten lohnt, erfährst du in diesem Beitrag.

Wir besuchten Hiroshima bei einer Rundreise durch Japan. Natürlich, weil wir auf den Pfaden der traurigen Geschichte der Stadt wandeln wollten. Ohne aber ein wirkliches Bild der Stadt im Kopf zu haben. Bisher hatten wir uns vorwiegend informiert, was wir in Tokio und Kyoto unternehmen konnten. Und ja: Hiroshima hat uns wirklich positiv überrascht.

Natürlich ist die Stadt nicht so traditionsreich wie Kyoto. Oder mit so vielen hippen und trendigen Vierteln ausgestattet wie Tokyo. Dennoch gibt es viel zu entdecken. Wir haben Hiroshima die meiste Zeit auf uns wirken lassen. Was uns dabei vorwiegend aufgefallen ist: Die Stadt ist richtig lebendig und strahlt so viel Positives aus.

So kommst du nach Hiroshima

Die Friedensstadt erreichst du am besten mit dem Shinkansen. Ab Kyoto benötigst du mit der schnellsten Verbindung 75 Minuten, ab Osaka knapp 1,5 Stunden.

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In Hiroshima hast du die Möglichkeit, dich mit öffentlichen Verkehrsmitteln recht einfach und günstig durch die Stadt zu bewegen. Es gibt ein gutes Tram- und Busnetz sowie Fähren. Wir sind tatsächlich alles gelaufen. Alternativ kannst du auch Fahrräder ausleihen.

Wie lange du in Hiroshima bleiben möchtest, entscheidest du natürlich selbst. Grundsätzlich sind 1- 2 Tage, um die Stadt zu erkunden, ausreichend. Wir können dir nur empfehlen, tiefer in die Stadt einzutauchen und dich auch abseits der Touristenströme zu bewegen. Die moderne Skyline mit den zahlreichen Brücken entlang des Flusses und den vielen Bäumen und Blumen verkörpert etwas Friedliches und Positives. Gleichzeitig gibt es viel zu entdecken.

Hiroshima: Sehenswürdigkeiten, die sich lohnen

#1 Tauche in die Geschichte ein

Das Friedensmuseum und der Friedenspark mit den Denkmälern gehören natürlich zu den Sehenswürdigkeiten Nr. 1 in Hiroshima. Das Museum erläutert die Geschichte der Stadt mit dem katastrophalen Atombombenabwurf am 6. August 1945. Modern gestaltet, mit günstigem Eintritt und zahlreichen Denkanstößen zur eigenen Meinungsbildung ausgestattet, ist das Peace Memorial Museum ein absolutes Muss. Und wow! Das Museum bereitet die Fakten richtig gut auf, aber Vorsicht: Es wird auch wahnsinnig emotional.

Das Friedensmuseum ist sehr beliebt und das nicht nur bei Tourist:innen, sondern auch bei einheimischen Schulklassen. Deswegen solltest du genügend Zeit einplanen und dich darauf vorbereiten, länger in einer Schlange (wie so oft in Japan) stehen zu müssen. Bei uns ging es aber dennoch relativ schnell. Tickets für das Museum kannst du vorab über Klook kaufen und somit Warteschlangen umgehen. Den Friedenspark besuchst du kostenfrei. Geh in Ruhe darin spazieren und lass die Denkmäler auf dich wirken.

Foto: Benjamin Bernotat

Gleichzeitig macht das Museum aber auch seinem Namen aller Ehre: Denn es ist dafür da, um daran zu erinnern, dass der Frieden erhalten bleiben soll. Damit so etwas wie der Atombombenabwurf nicht noch einmal passiert.

#2 Laufe am Peace Boulevard entlang

Der Peace Boulevar hat unseren Eindruck des positiven Ansatzes vor Ort bestätigt. Man spürt ihn in der ganzen Stadt. Eine der Hauptstraßen, die durch Hiroshima führt, ist der 3,6 km lange Peace Boulevard. Von ihm kannst du das Hiroshima Peace Memorial Museum, das Memorial Cenotaph, die Friedensflamme und die Atombombenkuppel entlang einer geraden Linie sehen. Im Sommer säumen viele schöne grüne Bäume den Boulevard, im Winter wird eine Lichtshow entlang der Straße aufgebaut, im Frühling gibt es ein Blumenfest mit Musik und Tanz.

#3 Schnüre die Wanderschuhe

Du hast Lust auf einen Tagesausflug? Dann mache einen Ausflug nach Miyajima, einer kleinen japanischen Insel in der Bucht von Hiroshima. Bekannt ist der Ort für das schwimmende Tori und die Rehe, die hier frei herumlaufen. Auch die Wanderung zum Gipfel des Mount Misen lohnt sich. Alternativ kannst du die Seilbahn nehmen.

Foto: Benjamin Bernotat
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Oder du besuchst Okunoshima – die Haseninsel. Früher wurde die Insel als Forschungseinrichtung genutzt, leider mit Hasen als Versuchstiere. Heute leben super viele Hasen auf der Insel, die du mit dem Fahrrad erkunden kannst.

#4 Iss leckeres Okonomiyaki und handgemachte Tsukemen-Nudeln

Als wir die Treppe zum Restaurant Jirokichi hinaufsteigen, sind wir uns kurz unsicher, ob wir wirklich richtig sind. Aber ja: in dem unscheinbaren Haus verbirgt sich doch tatsächlich ein kleines Restaurant, das auf heißen Teppan-Platten frisch zubereitete Okonomiyakis anbietet. Hiroshima ist bekannt für einen eigenen Stil des Pfannkuchens. Der Teig in der Region besteht aus Mehl und Dashibrühe sowie weiteren Zutaten wie Weißkraut und Frühlingszwiebeln. Je nach Geschmack kannst du dein Okonomiyaki mit Fleisch, Fisch, vegetarisch und sogar vegan bestellen. So gut!

Foto: Benjamin Bernotat

Es sollte kein Japanbesuch vergehen, ohne, dass man handgemachte Tsukemen-Nudelsuppen probiert. Du bestimmt die Dicke deiner Nudeln, die Größe deiner Portion, wählst die Art der Suppe und die Einlage. Und das zu einem richtig günstigen Preis. Schau am besten einfach in einem der vielen Ramen-Restaurants vorbei, die Udonnudeln sind wirklich ein absoluter Genuss.

#5 Erkunde die Karpfenburg

Die Burg, die über Hiroshima ragt, ist nach dem Atombombenabwurf 1958 neu errichtet worden. Halte Ausschau nach den drei Bäumen im Innenhof, die die Zerstörung überlebt haben und somit zu einem Wahrzeichen der Burg geworden sind. Die ursprüngliche Burg hat jedoch eine jahrhundertealte Geschichte. Sie wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut und ist somit älter als die Stadt selbst. Heute ist die Burg ein Museum, das die Geschichte repräsentiert. Den Ausblick von der Karpfenburg aus darfst du dir auf keinen Fall entgehen lassen.

Am besten machst du auch einen kleinen Spaziergang zum Garten Shukkeien. Dort kannst du die friedliche Umgebung erkunden und zahlreiche Koi-Karpfen füttern.

#6 Schlendere durch Hiroshima Downtown

Zwar keine Sehenswürdigkeit im klassischen Sinne, aber sollte dennoch auf jeder Reiseliste stehen: Hiroshima Downtown. Schlendere durch die gemütlichen Geschäfte, tauche ein in die Welt von Dragonball & Co oder singe Karaoke. Die Menschen sind freundlich und Hiroshima bietet einen lebendigen Mix aus Tradition und Moderne.

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