Kyoto ist als alte Kaiserstadt kulturelles Zentrum von Japan. Zahlreiche kleine Gassen mit traditionellen japanischen Häusern und Schreinen an jeder Ecke wechseln sich mit geschäftigen Einkaufsstraßen, imposanten Tempelanlagen und weitläufigen Parks ab. Du bist dir noch unschlüssig, ob du Kyoto auf deiner Japan-Route mitberücksichtigen sollst oder bist einfach nur neugierig auf die ehemalige Hauptstadt Japans? In diesem Travel Guide erfährst du mehr.
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60 Sekunden in Kyoto
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Absolute Lieblinge
Hier findest du Empfehlungen für Kyoto, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Viel mehr geht es darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, was dich in der ehemaligen Hauptstadt Japans erwartet. Sei gespannt!
Der erste Eindruck
Kyoto ist eine alte Kaiserstadt und kulturelles Herz Japans. Wer durch die schachbrettartig angelegten Straßen von Kyoto schlendert, findet viele kleine, alte Gassen, Hunderte von Schreinen, imposante buddhistische Tempel und stimmungsvolle Gärten. Abseits der Hauptstraßen reihen sich kleine traditionelle japanische Häuser, Restaurants mit nur einem Tresen in der Mitte und moderne Hotels, die sich dennoch um japanische Tradition bemühen. Dabei fällt besonders auf: touristische Hotspots wie der Fushimi Inari Taisha solltest du möglichst vormittags besuchen, während du zu jeder Tageszeit in Ruhe durch die Nebenstraßen schlendern kannst und dabei jede Menge Neues abseits der Touristenströme entdeckst.
Kaffee & Laptop
Kaffee - übrigens sowohl warm als auch kalt - findet man in Japan zu jeder Tageszeit in Getränkeautomaten. Bereits für weniger als 1 Euro kannst du dir deinen Kaffee direkt am Automaten ziehen oder in einem 7Eleven, der 24 Stunden geöffnet hat. Besonders Laptop-freundlich mit einem sehr gutem Angebot an verschiedenen Kaffees und Essen bietet das Pronto. In der Filiale in der Nähe von Shijo kannst du sogar deine Pausen am Laptop mit Musik hören verbinden, denn im gleichen Gebäude befindet sich ein Schallplattenladen. Im Cafè Veloce schlürfst du während dem Arbeiten nicht nur guten Kaffee, sondern kannst dich sogar in einen kleinen abgeschirmten Co-working Bereich für Meetings zurückziehen. Wer Abwechslung im Remote Work Alltag sucht, findet im Blue Bottle Coffee und im Stumptown Coffee Roasters eine Laptop-freundliche Umgebung.
Essen & Trinken
In Kyoto kannst du dich durch die ganze Landesküche probieren und sowohl traditionelles japanisches Essen genießen als auch Fusionsküche. Ob Sushi, Tempura oder leckere Mochi – wer den Nishiki-Markt im Zentrum von Kyoto besucht, probiert sich durch sämtliche japanische Gerichte. Gleich in der Nähe des Markts befindet sich das Okonomyaki-Restaurant Kamehameha. Das Restaurant bietet Platz für 8 Personen und das Essen, übrigens auch in vegetarisch und vegan möglich, wird direkt auf einer heißen Platte zubereitet. Günstige Restaurants und Bars finden sich im Ausgehviertel Pontocho, wie das Ataru Ramen, und auch in der Nähe des Bahnhofs von Kyoto oder auch im traditionsreichen Gion-Viertel.
Fleisch und Fisch sind in der japanischen Küche sehr beliebt. Vegetarische und sogar vegane Optionen muss man oft lange suchen. Veganes Ramen gibt es zum Beispiel im Restaurant Towzen und abwechslungsreiche Tofu-Steaks und veganes Sushi im Itadakizen. Die veganen Matcha-Cookies von der ovgo Baker sind ebenfalls ein absolutes Highlight.
Übernachten
Das Hotelangebot in Kyoto ist abwechslungsreich: hier kannst du im traditionellen Ryokan wie z. B. im Koyasan Sykubo Ekoin Temple genauso übernachten wie in Boutique-Hotels, die das traditionelle mit dem modernen Japan verbinden. Das Imu Hotel ist zentral und ruhig gelegen, bietet seinen Gäst:innen vegetarisches und veganes Frühstück an sowie eine kostenfreie Sake-Bar. Unweit davon entfernt findet sich das WeBase – ein sauberes modernes Hostel, super geeignet für Low-Budget-Reisende.
Kyoto Geheimtipps
5 untouristische Dinge, die du in Kyoto erleben kannst
Gelegentlich Wege abseits der ausgetretenen Pfade zu gehen, eröffnen dir neue Perspektiven, die nicht viele haben. Lerne dein Reiseziel mit anderen Augen kennen – jenseits der klassischen Reiseführer. Hier sind 5 Tipps, um die andere Seite Kyotos kennenzulernen:
#1 Eikan-do Tempel
Der Tempel liegt etwas abgeschieden von den anderen Sehenswürdigkeiten in Kyoto und ist den Umweg aber absolut wert. Besonders im Herbst macht es Spaß durch den wunderschön angelegten Garten zu schlendern, das knallig rote Herbstlaub zu genießen und den Tempel bei der kostenfreien Herbstausstellung auch von innen zu besichtigen.
#2 Fushimi Inari-Taisha
Die Tempelanlage ist alles andere als untouristisch. Wer sie besuchen will, sollte es möglichst zu früher Stunde tun. Was aber viele Tourist:innen nicht tun: den Gipfel des Mt. Inari erklimmen und dort in Ruhe durch die vielen Toris laufen. Je weiter oben man ist, umso weniger ist los. Übrigens gibt es hier in der Nähe auch einen Bambuswald, der alles andere als überfüllt ist. Es lohnt sich also, das Gebiet ausgiebig zu erkunden und die Menscheonmassen abseits der Hauptwege hinter sich zu lassen.
#3 Authentische Küche erleben
In Kyoto gibt es viele kleine einheimische Restaurants, die oft nur aus einem Tresen in der Mitte bestehen. Bestellt wird manchmal am Automaten und während man auf sein Essen wartet, das in der Regel sehr schnell zubereitet wird, kann man den geschäftigen Japaner:innen zuschauen, wie sie in Rekordgeschwindigkeit ihren Ramen schlürfen.
#4 Nebenstraßen erkunden
Kyotos Hauptstraßen sind überfüllt, laut und oft mehrspurig. Umso ruhiger wird es in den Nebenstraßen, in denen sich viele traditionelle alte Häuser, kleine Restaurants, Backstuben und Schreine befinden. Es gibt so viel zu sehen in Kyoto und auch in der dazugehörigen Präfektur: warum sich also nicht einmal durch die Gassen treiben lassen und den geschäftigen Gang der Japaner:innen im Kimono, in Schuluniformen oder in Cosplay-Outfits beobachten?
#5 Nara
Die Stadt Nara ist ca. 45 Minuten mit dem Regionalzug von Kyoto entfernt und ein beliebtes Reiseziel. Hier findest du frei laufende Rehe und Hirsche, malerische Parks, imposante Schreine und Tempelanlagen. Viele Tourist:innen besuchen die Stadt tagsüber und verbinden es mit einem Tagesausflug von Kyoto aus. Am Abend und morgens wird es ruhig in der Stadt und nur noch Einheimische gehen geschäftig ihren Angelegenheiten nach. Es lohnt sich also, einen längeren Stopp einzulegen und die Zeiten außerhalb der Touristenströme zu nutzen, um die malerische Stadt besser kennenzulernen.

Wetter aktuell in Kyoto
Geld, Preise und Co.
Währung und Zahlungsmethoden: In Kyoto wird wie in ganz Japan mit japanischen Yen bezahlt. Kreditkarten sind weitverbreitet und werden in den meisten Hotels, Restaurants und Geschäften akzeptiert. Bargeld solltest du aber dennoch ausreichend dabeihaben: besonders in den Bussen, aber auch in vielen Restaurants wird oft nur Bargeld akzeptiert. Geldautomaten findest du häufig im 7Eleven, hier musst du eine Gebühr von ca. 2-3 Euro pro Abhebung einberechnen.
Lebenshaltungskosten: In Kyoto findest du Restaurants und Hotels in jeder Preisklasse. Wer günstig essen gehen will, wird in Ramen-Schnellrestaurants glücklich oder im 7Eleven fündig. Dort kannst du übrigens auch Fertiggerichte direkt aufwärmen lassen. Traditionelle japanische Restaurants sind dagegen um einiges teurer. Günstige Getränke findest du an den weitverbreiteten Getränkeautomaten, Obst und Gemüse allerdings häufig nur im gut sortierten Supermarkt.
Transportkosten: Öffentliche Verkehrsmittel sind in Kyoto absolut erschwinglich. Für Ausflüge mit den Regionalzügen oder auch mit dem Shinkansen empfehlen wir bei längeren Aufenthalten in Japan den Japan Rail Pass. Damit kannst du in einem gewissen Zeitraum beliebig oft fahren und zudem kostenfrei deinen Sitzplatz reservieren.
Anreise und Nahverkehr
Kyoto ist mit dem Shinkansen, dem Hochgeschwindigkeitszug Japans, von den meisten größeren Städten in Japan erreichbar. Der Hauptbahnhof von Kyoto ist zentral gelegen. Von dort aus verkehren zahlreiche JR-Züge und Busse von Osaka nach Kyoto. Die nächstgelegenen Flughäfen sind Itami und Kansai International in der Präfektur Osaka, die 60 bis 80 Minuten von Kyoto entfernt liegen.
Die beste Reisezeit
Kyoto kannst du ganzjährig bereisen. Besonders beliebt ist das Frühjahr, wenn sich, wie in ganz Japan, die Kirschblüte blicken lässt und das frische Grün der Ahornblätter. Den heißen und schwülen Sommer kann man in Kyoto am Fluss und Strand verbringen, während der Herbst mit farbenreichen bunten Blätter an den Bäumen die Tempelanlagen verzaubert. In den Herbstmonaten wird es bereits kühl, aber ist dennoch oft sonnig und damit perfekt für Wanderungen. Im Winter liegt oft Schnee und die kalten Temperaturen lassen sich perfekt im heißen Onsen genießen.
Die beste Zeit für einen Besuch in Kyoto ist außerhalb der Hauptreisezeiten wie zur Kirschblüte oder zur Golden Week, inbesondere wenn die Japaner:innen selbst viel am Reisen sind.
Sicherheit & Umwelt
Kyoto und Japan allgemein ist ein sehr sicheres Reiseland. Die Kriminalitätsrate ist sehr niedrig und zu keiner Zeit haben wir uns in Japan unsicher gefühlt. Das macht es auch sehr attraktiv für Alleinreisende, die vor allem in den sauberen und gemütlichen Hostels schnell Anschluss finden.
Sicherheit für Frauen: Kyoto ist im Allgemeinen sicher für alleinreisende Frauen. Wie überall ist es ratsam, die üblichen Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, besonders nachts und in weniger frequentierten Gegenden. Die Einheimischen sind für ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft bekannt.
LGBTQ+: In Japan sind gleichgeschlechtliche sexuelle Aktivitäten legal. Im ganzen Land wird immer wieder an die Toleranz und Offenheit bezüglich LGBTQ+ erinnert, indem viele Wahrzeichen in Regenbogenfarben erscheinen.
Rassismus: Kyoto ist eine weltoffene Stadt, die Besucher aus aller Welt willkommen heißt. Aufgrund des internationalen Tourismus sind Diskriminierung und Rassismus selten. Es ist dennoch wichtig, Respekt gegenüber der lokalen Kultur und Traditionen zu zeigen. Die einheimischen Menschen verhalten sich aufgrund ihrer Kultur sehr höflich und zuvorkommend gegenüber Ausländer:innen, auch wenn oft eine gewisse Angst davor zu spüren ist, englisch sprechen zu müssen.
Umwelt
Sauberkeit und Luftqualität: Kyoto ist eine sehr saubere Stadt mit einer guten Luftqualität. Dass Müll auf der Straße liegt, ist hier sehr selten. Viele Tempelanlagen haben wunderschöne Parks und Gärten mit dabei, die die Stadt umso grüner machen. Japan gehört zu den erdbebenreichsten Ländern der Erde und besonders im Spätsommer werden Süd- und Westjapan von Taifunen heimgesucht. Kyoto liegt allerdings sehr geschützt und erleidet nur selten Überschwemmungen.
Mülltrennung und Recycling: Öffentliche Mülleimer sucht man in Japan vergeblich. Deswegen gilt: am besten eine kleine Mülltüte mitnehmen und darin seinen eigenen Müll sammeln. Dies ist sowohl für die Einheimischen als auch für Tourist:innen selbstverständlich: Denn die Straßen sind absolut sauber, Müll siehst du hier keinen rumliegen. Sollte dir mal aus Versehen ein Taschentuch aus der Jacke fallen: Kein Problem! Es wird dich sicherlich jemand darauf aufmerksam machen, dass du etwas verloren hast. Die Flaschen aus den Getränkeautomaten kannst du meistens auch wieder beim nächsten entsorgen. Für das Recycling stehen extra Behälter bereit.
Leitungswasser: In den Hotels und auch in den Restaurants wird Leistungswasser oft kostenlos angeboten und ist damit auch trinkbar. Wer lieber auf Nummer sicher gehen möchte und auch mit dem Geschmack nicht zurechtkommt: In den Supermärkten wie 7Eleven oder Family Mart, die 24 Stunden geöffnet haben, kannst du dich mit Wasserflaschen eindecken und natürlich auch an den zahlreichen Getränkeautomaten.
5 Dos and Don'ts in Kyoto
Es gibt Dinge, die sollte man in Kyoto unbedingt tun – aber auch Dinge, die man besser vermeiden sollte. Hier sind die 5 „Dos and Don'ts“ für Kyoto:
Das solltest du in Kyoto tun:
Kyoto bietet viele Sehenswürdigkeiten – darunter imposante Tempel und Schreine. Die dazugehörigen Gärten laden zu gemütlichen Spaziergängen ein, während du in den Bergen Ponpon und Atago wunderbar wandern gehen kannst.
2. Besuche eine traditionelle Teezeremonie:
Lerne einen Teil der japanischen Kultur kennen, bleibe ganz im Moment und genieße in aller Ruhe und Stille einen leckeren grünen Tee.
3. Erkunde die lokale Gastronomie:
Probiere die japanische Küche, besuche lokale Märkte und sei gespannt auf die Perfektion, mit der das Essen angerichtet und präsentiert wird. Besonders das süße Gebäck, das zum grünen Tee gereicht wird, ist es absolut wert.
4. Sei umweltbewusst: Achte darauf, Straßen sauber zu halten und die Natur zu respektieren. Vermeide zusätzlichen Müll, wo es geht und hinterlasse keinen Müll. Nimm ihn mit, bis du ihn z. B. im Hotel entsorgen und trennen kannst.
5. Respektiere die lokale Kultur und Bräuche:
Obwohl Kyoto ein beliebtes Touristenziel ist, hat es seine eigenen Traditionen und Bräuche. Zeige Respekt und Interesse an der lokalen Kultur.
Das solltest du in Kyoto vermeiden:
In Japan gibt es kaum öffentliche Mülleimer. Am besten hast du deswegen immer eine kleine Mülltüte in deiner Tasche. Entsorge deinen Müll so, wie es angeschrieben steht.
2. Keine Warteschlangen bilden:
Wenn du auf den Bus und die Bahn wartest, achte auf die Regeln, die meist am Boden stehen. Hier ist markiert, wo die Wartelinie anfängt. Reihe dich ein, vordrängeln gibt es in Japan nicht.
3. Im Gehen essen:
Wenn du z. B. im Nishiki-Market unterwegs bist, gilt die Regel: nicht im Gehen essen. Stelle dich also lieber neben den Stand oder das Lokal und genieße dein Essen in aller Ruhe. Der Vorteil: Du kannst dann am Stand direkt auch deinen gebrauchten Pappteller zurückgeben.
4. Die Tierwelt stören:
Begegne der lokalen Tierwelt mit Respekt und halte Abstand, besonders in geschützten Gebieten. In Kyoto findest du überall angeschrieben, welche Tiere es gibt und worauf zu achten ist.
5. Als Tourist:in laut und nervig sein:
Respektiere die Einheimischen und andere Besucher, indem du Lärm vermeidest, besonders in den Abendstunden und in Wohngebieten.
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