Kannst du die Frage "Bist du glücklich in deinem Land?" mit einem klaren Ja beantworten? Jährlich wird der World Happiness Report veröffentlicht. Er bestätigt, was auch bestimmt vielen Reisenden selbst schon aufgefallen ist: Die nordischen Länder gehören zu den glücklichsten der Welt. Und die Zufriedenheit in der Bevölkerung wächst sogar – ein Zustand, der bei unserem aktuellen weltpolitischen Geschehen sicherlich nicht selbstverständlich ist. Aber woran liegt das?

Zum dritten Mal in Folge steht Finnland an der Spitze des World Happiness Reports 2025. Dem Land folgen weitere nordische Länder: Dänemark belegt mit viel Hygge Platz zwei, Island Platz drei, Schweden Platz vier und Norwegen Platz 7. Die Niederlande und Costa Rica führen die Plätze dazwischen an.

Das macht die skandinavischen Länder glücklich

Was sind die dafür angegebenen Gründe? Die nordischen Länder schaffen für ihre Bewohner:innen ein Umfeld, das materielle Sicherheit, soziale Geborgenheit und individuelle Freiheit in Balance hält. Das macht nicht unbedingt "Freude" im Sinne von ständiger Euphorie – aber bewirkt Zufriedenheit, Stabilität und langfristiges Wohlbefinden. Besonders eine hohe Lebensqualität und Work-Life-Balance wird von den Einheimischen in den nordischen Ländern sehr geschätzt, ebenso die Bildung und gesellschaftliche Aufklärung und die Akzeptanz von Diversität.

Nur sieben Länder von den genannten Top 20 in der Liste des World Happiness Reports 2025 sind glücklicher geworden. Das Land, das dabei am meisten heraussticht – und zwar mit 9,1 % – ist tatsächlich eine Insel ganz im Norden aus "Feuer und Eis".

Nordische Länder: Island wird immer zufriedener

Warst du schon mal in Island unterwegs? Falls ja, kannst du die Faszination für dieses Land bestimmt verstehen. Zweimal durfte ich das Land im Norden bereisen, und jedes Mal fiel der Abschied ziemlich schwer. Trotz eisiger Kälte, rauer Natur und starken Winden – die Natur ist einfach atemberaubend und macht einfach nur glücklich.

Das empfinde aber nicht nur ich so. Dies hat auch der sogenannte World Happiness Report 2025 bestätigt. Island gehört zu den wenigen Ländern, in denen die Menschen angeben, immer glücklicher zu werden. Die Gründe liegen fast auf der Hand: die Natur, die Gleichberechtigung der Geschlechter und ein tief verwurzelter Sinn für Widerstandsfähigkeit.

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Beim World Happiness Report 2025 wurde Island in diesem Jahr als drittglücklichstes Land der Welt eingestuft. 2008 lag das Land zum Vergleich noch auf Platz 18. Bei Angaben zur sozialen Unterstützung schneidet das nördliche Land von allen am besten ab und erzielt auch bei den Kriterien Freiheit und Großzügigkeit beeindruckende Werte. Trotz seiner relativ kleinen Bevölkerung von knapp 400.000 Einwohner:innen investiert das Land kontinuierlich in die Infrastruktur, in eine fortschrittliche Sozialpolitik und in den Tourismus.

Aber das, was viele Isländer am glücklichsten macht, ist etwas, worauf die Regierung relativ wenig Einfluss hat: die unwirklichen Landschaften des Landes.

Ich gebe es ehrlich zu: Ich habe auch überlegt, wie es wohl wäre, in Island zu wohnen. So beeindruckend empfand ich das Land. Was mich aber zurückgeschreckt hat: der lange, kalte und vor allem dunkle Winter. Hört man auf die Einheimischen, so macht aber dafür der lange Sommer mit der Mitternachtssonne die dunkle Jahreszeit wieder wett. Nice Sidefact: Viele Arbeitgeber in Island bieten an besonders sonnigen Tagen oft einen „Sonnenurlaub“ an, damit die Leute je nach Jahreszeit einen Tag wandern oder Ski fahren können.

Der Weg zur Zufriedenheit: Soziales Netz, Natur und Gleichberechtigung

Neben einem starken sozialen Netz (besonders auch für Familien) spielt aber für die Einheimischen in Island auch ein weiterer Faktor mit rein: Die Regierung wird vorwiegend von Frauen angeführt und Gleichberechtigung spielt auf der Insel eine große Rolle.

Als belastend hingegen empfinden die Isländer:innen Overtourism: Die Besucherzahlen steigen immer mehr an und führen zu Veränderungen im Land. Dennoch engagiert sich Island für Gegenmaßnahmen, so dass der Tourismus weiterhin von den Einheimischen als positiv bewertet wird.

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Ich glaube, von Island können wir viel lernen und uns in Sachen "Glücklich sein – ohne, dass es viel braucht" eine Scheibe abschneiden.