Wer in ein fremdes Land reist, möchte viel sehen und erleben. Und das am besten in möglichst kurzer Zeit, schließlich könnte man ja etwas verpassen. Doch es geht auch anders: mit entschleunigtem und bewusstem Reisen. So funktioniert achtsames Entspannen nach dem Slow Travel-Konzept.
Keine Lust mehr auf den Reisestress?!
In den letzten Jahren setzt sich das Slow Travel-Konzept immer mehr als Gegenbewegung zur Reisestress-Falle durch: Der Reisetrend setzt auf bewusste Urlaubseindrücke und -erlebnisse. Wer langsam reist, möchte die Kultur und die Menschen im Reiseland begreifen — abseits von Massentourismus und Touristen-Hochburgen.
Achtsames Reisen bedeutet auch das Eintauchen in neue Kulturen und neue Begegnungen, oft verbunden mit einem Perspektivwechsel. Die Tour mit einem Local Guide, individuelle Restaurant-Empfehlungen von Einheimischen und der einsame Wanderweg durch die beeindruckende Landschaft gleich neben der Haustür werden so zu unvergesslichen und vor allem intensiven Eindrücken.

Vom Essens- zum Reisegenuss
Wie bei Slow Food, steht der Reisetrend für einen Wandel, der vor der Tourismus- und Freizeitbranche nicht Halt macht. Das Gefühl, seine Reiseroute zu individualisieren, sein eigenes Tempo zu drosseln, Abenteuer neu zu definieren und einfach mal wieder tief durchzuatmen, steht in einem starken Kontrast zu der immer schneller werdenden Welt.
Tipps für Slow Travel
Wer sich im Alltag gehetzt fühlt und einfach wirklich gerne abschalten möchte: Wir haben Tipps für dich, wie deine nächste Europareise nach dem Slow Travel-Konzept zum inspirierenden und dennoch entspannenden Erlebnis wird.
- Wenn möglich, reise am besten in der Nebensaison und / oder an Reiseziele, an denen es weniger Tourismus gibt.

- Ist dein Reisebudget knapp oder hast du extra für den nächsten Urlaub gespart? Du kannst immer nach dem Slow Travel-Konzept reisen, unabhängig von deiner Reisekasse. Dem Wunsch nach Entspannung und einer achtsamen Reise – vielleicht auch zu dir selbst? – verwirklichst du in einer günstigen Ferienwohnung ebenso wie in einem Resort in den abgelegenen Bergen.
- Plane deine Reise individuell und nach deinen persönlichen Bedürfnissen. Beachte dabei, dass der Weg genauso wichtig ist wie das Ziel und es in Ordnung ist, sich am Reiseziel treiben zu lassen. Die eigene Spontanität vor Ort lässt Raum für Abenteuer, die, empfohlen und inspiriert von z. B. Einheimischen, zu unvergesslichen Eindrücken werden.
- Lass dir Zeit und vor allem: Nimm sie dir so, wie du sie brauchst. Das Bewusstsein für Details, Stille und Langsamkeit erreichst du nicht sofort. Gerade, wenn du einen stressigen Alltag hast, ist es nicht so einfach, sich davon zu lösen. Je mehr Zeit du hast, um deine Reise ganz bewusst wahrzunehmen, umso besser!
- „Ich muss alles vor Ort sehen!“, oder „Jetzt verpasse ich den wichtigsten Fotospot!“: darum geht es bei Slow Travel nicht. Wichtig ist nicht, was du an Sehenswürdigkeiten verpasst. Die bewusste Wertschätzung von dem, was du erlebst, macht den Unterschied.
- Nicht umsonst erfreuen sich Modelle wie Airbnb, homestay und coachsurfing großer Beliebtheit. Hier geht es um mehr als reine Übernachtungen – es geht ums Wohnen, ums Erleben und um das Bedürfnis nach individuellen Reiseerfahrungen.
- Regionale Restaurants besuchen, Empfehlungen vom Host folgen oder einen Local Guide für das nächste Abenteuer buchen: wer offen für neue Ideen ist und respektvoll mit den Einheimischen und Tieren vor Ort umgeht, wertschätzt auch gleichzeitig die Natur.
Lies dazu auch unsere Tipps für nachhaltiges Reisen durch und erfahre mehr darüber:

Bewusstes und nachhaltiges Reisen
Slow Travel wird oft als Synonym für nachhaltigen Tourismus verwendet. Das Konzept schätzt das Reiseland und die Natur vor Ort. Umweltbewusstes Anreisen, längere Zeit vor Ort bleiben, Qualität statt Quantität und Individualreisen statt Massentourismus – all das sind auch die Merkmale für nachhaltiges Reisen. Beide Konzepte lassen sich also nicht voneinander trennen, sondern ergänzen sich. Mit einer geschärften Achtsamkeit erleben wir auch die Natur intensiver, unsere Reiseerlebnisse werden dadurch authentischer und umweltbewusster.
Klingt das gut für dich? Dann probier’s doch gleich mal aus!