Die moderne japanische Stadt ist ein Symbol für Frieden und Wiederaufbau. Bei unserer Rundreise durch Japan hat uns Hiroshima auf besondere Weise beeindruckt. Und das nicht nur wegen der tragischen Geschichte, die übrigens im Peace Memorial Museum sehr eindrucksvoll vermittelt wird. Vielmehr war es die Grundstimmung in der Stadt: Wir erlebten Hiroshima als eine Stadt, die mit ihrem Friedensappell, ihrer Authentizität, dem hervorragenden Okonomiyaki, den freundlichen Einwohner:innen und der familiären Atmosphäre eine perfekte Mischung aus Kultur, Kulinarik und Ausflugszielen in die Natur bietet.
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Absolute Lieblinge
Hier findest du Empfehlungen für Hiroshima, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Viel mehr geht es darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, was dich in der japanischen Stadt erwartet. Sei gespannt!
Der erste Eindruck
Auf unserer Japan-Rundreise haben wir einige Städte in dem Land kennenlernen dürfen. Hiroshima hat uns dabei am meisten überrascht. Die Stadt ist durch den Wiederaufbau sehr modern, die Menschen freundlich, der Vibe authentisch und ja – fast schon familiär. Die Stimmung ist, trotz der tragischen Geschichte, die an allen Ecken der Stadt präsent ist, nicht erdrückend. Ganz im Gegenteil: Hiroshima strahlt Hoffnung aus, ist lebendig und macht vor allem im Peace Memorial Museum darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Das hat uns wirklich beeindruckt! Hiroshima ist nicht allzu groß, lässt sich gut zu Fuß erkunden, bietet jede Menge kulinarische Highlights und beeindruckende Sehenswürdigkeiten. Wir haben uns dort wirklich rundum wohlgefühlt und können Reisende nur dazu einladen, sich mehr mit der Stadt, ihrer Geschichte und dem damit verbundenen Friedensappell zu beschäftigen.
Kaffee & Laptop
Starbucks und Costa Café sind in Japan sehr verbreitet und beliebt bei digitalen Nomand:innen, denn du findest sie in so gut wie jeder Stadt. Wer es in Hiroshima lieber etwas ruhiger und gemütlicher möchte: Der Barista im Akam Coffee Works bietet selbst gerösteten Kaffee und jede Menge Expertise zu den verschiedenen Röstaromen an. Das Café ist zwar, typisch japanisch, eher minimalistisch, aber hat dennoch genug Platz für dich und deinen Laptop. Das Hachidori-sha Social Book Cafe ist nicht nur gemütlich und ruhig für alle Remote Worker, sondern gleichzeitig inspirierend durch eine limitierte Auswahl an Büchern, die du dort gerne durchblättern kannst – vielleicht, um die japanischen Schriftzeichen zu lernen?
Essen & Trinken
Die hellen Lichter der Ebisucho Straße markieren die bevorzugte Gegend in Hiroshima, um den einen oder anderen Drink zu sich zu nehmen. Hier gibt es zahllose Bars, Clubs, Cafés und Speiselokale. Wer leckeres Okonomiyaki probieren will, sollte unbedingt die Treppe zum Restaurant Jirokichi hinaufsteigen. In dem unscheinbaren Gebäude befindet sich ein kleines Restaurant, das das beliebte japanische Gericht auf heißen Teppan-Platten zubereitet. Auch Austern gelten als lokale Spezialität. Probieren kannst du sie beispielsweise im Kakifune Kanawa, das direkt am Wasser beim Friedenspark liegt.
Übernachten
Ein guter Startpunkt, um Hiroshima zu erkunden, bietet das Smile Hotel. Die Zimmer sind für japanische Verhältnisse sehr geräumig und es befindet sich in der näheren Umgebung von Restaurants. Wer japanisches Frühstück ausprobieren möchte, findet im Hotel eine große Auswahl. Aber Achtung! Es gibt wirklich nur japanisches Frühstück. 😃 Einen Kilometer vom Friedensdenkmal entfernt und zwölf Gehminuten vom Denkmal Hiroshima Peace Memorial Park liegt das WeBase Hotel. Die Unterkunft Roku Hostel Hiroshima verfügt über einen Garten, eine Terrasse, eine Bar und kostenloses WLAN in der ganzen Unterkunft. Die Zimmer sind mit Tatami-Matten ausgestattet, und das Hostel bietet auch einen Frauenschlafsaal an.
Hiroshima Geheimtipps
5 untouristische Dinge, die du in Hiroshima erleben kannst
Gelegentlich Wege abseits der ausgetretenen Pfade zu gehen, eröffnen dir neue Perspektiven, die nicht viele haben. Lerne dein Reiseziel mit anderen Augen kennen – jenseits der klassischen Reiseführer. Hier sind 5 Tipps, um die andere Seite von Hiroshima kennenzulernen:
#1 Shukkeien Garten besuchen
Der Shukkeien Garten, übersetzt heißt er „verkleinerte Landschaft“, zeigt wie vielfältig japanische Landschaften sind. Er wurde im Jahr 1620 angelegt, kurz nach dem Bau der Hiroshima Burg, die auch Karpfenburg genannt wird. Wenn du von der Hektik der Stadt eine bisschen Ruhe benötigst und in die traditionelle japanische Gartenkunst eintauchen möchtest, ist dieser Garten dein Place to be. Dort kannst du übrigens auch Futter kaufen, um die neugierigen Koi-Karpfen dort zu füttern.
#2 Die Stadt mit der Straßenbahn erkunden
Die moderne Straßenbahn – der Hiroden – bringt dich schnell in alle Ecken der Stadt. Die Straßenbahnen sind schon seit 1912 eine wichtige Einrichtung in Hiroshima, mittlerweile sind sie modernisiert. Im Einsatz sind etwa 300 Straßenbahnen, mehr als in jeder anderen japanischen Stadt. Falls du Schwierigkeiten hast, dich aufgrund der japanischen Schrift während der Fahrt zu orientieren: Bei Google Maps einfach „mitfahren“. So weißt du immer, wo du gerade bist und wann du aussteigen möchtest.
#3 Daisho-in Tempel besichtigen
Die Fahrt auf die Insel Miyajima ist besonders im Herbst ein absolutes Highlight, wenn sich das Laub an den Bäumen bunt verfärbt. Auf der Insel gibt es viel zu entdecken – einschließlich vieler neugieriger Rehe. Aber Achtung: Diese dürfen nicht gefüttert werden. Was du ebenfalls nicht verpassen darfst: den Daisho-in Tempel an der südwestlichen Küste. Der bedeutungsvolle Tempel wurde von dem berühmten Mönch Kobo Daishi erbaut, dem Begründer des Shingon Buddhismus. Er befindet sich am Fuße des Berges Misen umgeben von Wald. Es lohnt sich übrigens, den Berg Misen zu besteigen und von oben die Aussicht auf Hiroshima zu genießen. Auf dem Weg zum Tempel begegnen dir tausende unterschiedliche Statuen.
#4 Symbol für Weltfrieden: Atomic Bomb Dome
Der Friedenspark ist die wichtigste Sehenswürdigkeit in Hiroshima und lädt dazu ein, sich näher mit der Geschichte Hiroshimas zu beschäftigen. Das Peace Memorial Museum ist absolut sehenswert und legen wir allen Reisenden dringend ans Herz. Beeindruckend ist auch der A-Bomb Dome, ein Mahnmal, das nicht renoviert wurde, sondern in dem Zustand nach dem Atombombenwurf gelassen wurde. Das Gebäude, das heute UNESCO-Weltkulturerbe ist, war eines der wenigen, die durch die Atombombe nicht komplett zerstört wurden. Es stand nur wenige Meter von dem Punkt entfernt, an dem die Bombe explodierte.
#5 Die Burg Himeji besichtigen
Bist du länger in Hiroshima, lohnt es sich, nach Himeji zu fahren. Mit dem Shinkansen, dem japanischen Hochgeschwindigkeitszug, bist du in einer Stunde am Bahnhof in Himeji. Die Stadt ist bekannt für ihre „Weißer-Reiher-Burg“; sie ist aufgrund ihrer Bedeutung als eine von zwölf noch ursprünglich erhaltenen Burgen Japans ein nationaler Kulturschatz Japans und ebenfalls eine UNESCO-Welterbestätte. Die Burg ist besonders im Frühling aufgrund der Kirschblüten beliebt. Aus Erfahrung können wir sagen: Sogar im Herbst blühen sie dort und es ist dann auch wesentlich weniger los. Der Burggarten ist übrigens sehr schön angelegt und einen Besuch wert.

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Geld, Preise und Co.
Währung und Zahlungsmethoden: In Hiroshima wird wie in ganz Japan mit japanischem Yen bezahlt. Kreditkarten sind weit verbreitet und werden in den meisten Hotels, Restaurants und Geschäften akzeptiert. Bargeld solltest du aber dennoch ausreichend dabeihaben: Besonders in den Bussen, aber auch in vielen Restaurants wird oft nur Bargeld akzeptiert. Geldautomaten findest du häufig im 7-Eleven, hier musst du eine Gebühr von ca. 2–3 Euro pro Abhebung einberechnen.
Lebenshaltungskosten: In Hiroshima findest du Restaurants und Hotels in jeder Preisklasse. Wer schnelles Essen auf die Hand sucht, wird im 7-Eleven fündig. Dort kannst du übrigens auch Fertiggerichte direkt aufwärmen lassen. Traditionelle japanische Restaurants sind dagegen um einiges teurer.
Transportkosten: Öffentliche Verkehrsmittel sind in Hiroshima absolut erschwinglich. Es gibt ein gutes Tram- und Busnetz sowie Fähren. Darüber hinaus kannst du dir ein Fahrrad ausleihen und damit Hiroshima erkunden.
Anreise und Nahverkehr
Die Friedensstadt erreichst du am besten mit dem Shinkansen. Ab Kyoto benötigst du mit der schnellsten Verbindung 75 Minuten, ab Osaka knapp 1,5 Stunden. Es gibt auch einen Flughafen, der vor allem nationale Flüge an die Stadt anbindet. Innerhalb von 50 Minuten bist du vom Flughafen Mihara aus mit dem Bus im Zentrum von Hiroshima. Es gibt Shuttlebusse, die noch weitere regionale Stationen wie den Zubringer zur Fähre nach Miyajima anfahren.
In Hiroshima hast du die Möglichkeit, dich mit öffentlichen Verkehrsmitteln recht einfach und günstig durch die Stadt zu bewegen. Es gibt ein gutes Tram- und Busnetz sowie Fähren. Alternativ kannst du auch Fahrräder ausleihen.
Die beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Hiroshima ist wie immer eine Geschmacksfrage.
Der Frühling ist mild und hat eine geringe Luftfeuchtigkeit. Vor allem die Kirschblüte verwandelt den Hiroshima Peace Memorial Park in ein sehenswertes Highlight der Saison. Wie in ganz Japan ist die Kirschblüte bei Tourist:innen aus aller Welt beliebt und es kann sehr voll werden.
Der Sommer in Hiroshima ist heiß und feucht, die Temperaturen liegen über 30 Grad. Es regnet viel und gelegentliche Taifune können insbesondere im Spätsommer auftreten.
Der Herbst bringt wieder mildere Temperaturen mit sich. Das Laub an den Bäumen verfärbt sich bunt und gerade bei Ausflügen, aber auch innerhalb der Stadt ist das Herbstlaub ein Highlight. Der Herbst ist weniger touristisch als im Frühling, aber dennoch eine beliebte Reisezeit.
Der Winter in Hiroshima ist relativ mild, mit Temperaturen zwischen 0 °C und 10 °C. Es gibt selten Schnee in der Stadt, obwohl es in den Bergen in der Umgebung gelegentlich schneit.
Sicherheit & Umwelt
Japan, und damit auch Hiroshima, gilt aufgrund der geringen Kriminalitätsrate als sehr sicher.
Sicherheit für Frauen: Hiroshima ist im Allgemeinen sicher für alleinreisende Frauen. Wie überall ist es ratsam, die üblichen Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, besonders nachts und in weniger frequentierten Gegenden. Die Einheimischen sind für ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft bekannt.
LGBTQ+: In Japan sind gleichgeschlechtliche sexuelle Aktivitäten legal. Im ganzen Land wird immer wieder an die Toleranz und Offenheit bezüglich LGBTQ+ erinnert, indem viele Wahrzeichen in Regenbogenfarben erscheinen. Hiroshima hat in den vergangenen Jahren LGBTQ+-freundliche Veranstaltungen und Pride-Veranstaltungen organisiert, wie das Hiroshima Rainbow Pride Festival.
Rassismus: Hiroshima ist eine weltoffene Stadt, die Besucher:innen aus aller Welt willkommen heißt. Aufgrund des internationalen Tourismus sind Diskriminierung und Rassismus selten. Es ist dennoch wichtig, Respekt gegenüber der lokalen Kultur und den Traditionen zu zeigen. Die einheimischen Menschen verhalten sich aufgrund ihrer Kultur sehr höflich und zuvorkommend gegenüber Ausländer:innen, auch wenn oft eine gewisse Angst davor zu spüren ist, Englisch sprechen zu müssen.
Umwelt
Sauberkeit und Luftqualität: Japan ist weltweit für seine Sauberkeit bekannt, und Hiroshima bildet hier keine Ausnahme. Die Luftqualität in Hiroshima ist im Allgemeinen gut, vor allem im Vergleich zu vielen anderen großen Städten weltweit. Strahlung aufgrund des Atombombeneinschlags liegt nicht mehr vor.
Mülltrennung und Recycling: In Japan gibt es ein strenges System zur Mülltrennung, und die meisten Menschen halten sich daran. Tourist:innen sollten sich darauf einstellen, ihren Müll mit in die Unterkunft zu nehmen und dort ordnungsgemäß zu entsorgen. Denn öffentliche Mülleimer sucht man in Japan vergeblich.
Leitungswasser: Das Leitungswasser in Hiroshima ist vollkommen sicher und kann direkt aus dem Wasserhahn getrunken werden. Dennoch solltest du dich darauf einstellen, dass es anders schmeckt, als du es vielleicht gewohnt bist. Es gibt aber viele Getränkeautomaten, wo du Wasser, Tee, Kaffee – sogar warm und kalt – für wenig Geld (ca. 1 - 2 Euro) kaufen kannst.
5 Dos and Don'ts in Hiroshima
Es gibt Dinge, die man in Hiroshima unbedingt tun sollte – aber auch Dinge, die man besser vermeiden sollte. Hier sind die 5 „Dos and Don'ts“ für Hiroshima:
Das solltest du in Hiroshima tun:
Es wird geschätzt, wenn du echtes Interesse an der Geschichte zeigst und dich tiefergehend damit beschäftigst.
2. Origami-Kraniche falten:
Der Kranich ist ein Symbol des Friedens in Japan, und viele Menschen bringen gefaltete Origami-Kraniche als Friedensbotschaften mit. Du kannst ebenfalls Kraniche falten und zum Kinder-Friedensdenkmal bringen, um dem schicksalshaften Tag des Atombombenabwurfs zu gedenken.
3. Probiere lokale Spezialitäten:
Hiroshima ist bekannt für einen eigenen Stil des Okonomiyaki. Dieser Art Pfannkuchen wird häufig auf heißen Teppan-Platten zubereitet und kann mit Fleisch, Fisch oder vegetarisch bestellt werden. Außerdem solltest du Ramen (eine heiße Suppe) mit handgemachten Tsukemen-Nudeln probieren.
4. Respektvoll und höflich sein:
In ganz Japan, einschließlich Hiroshima, wird ein gewisses Maß an Höflichkeit und Respekt gegenüber den lokalen Bräuchen erwartet. Zur Begrüßung ist es üblich, dich leicht zu verbeugen und nicht die Hände zu schütteln.
5. Sensibilität gegenüber der Geschichte zeigen:
Auch wenn der Atombombenabwurf ein zentrales Thema in Hiroshima ist, solltest du das Thema sensibel behandeln. Viele Einwohner:innen von Hiroshima sind Nachkommen von Überlebenden oder haben eine starke emotionale Verbindung zu dieser Geschichte.
Das solltest du in Hiroshima vermeiden:
In Japan gibt es kaum öffentliche Mülleimer. Am besten hast du deswegen immer eine kleine Mülltüte in deiner Tasche. Entsorge deinen Müll so, wie es angeschrieben steht, und werfe Restmüll nur in dafür vorgesehene Mülleimer (die meist nur im Hotel oder am Bahnhof zu finden sind).
2. Keine Warteschlangen bilden:
Wenn du auf den Bus oder die Bahn wartest, achte auf die Regeln, die meist am Boden stehen. Hier ist markiert, wo die Wartelinie anfängt. Reihe dich ein, Vordrängeln gibt es in Japan nicht.
3. Im Gehen essen:
Wenn du dir etwa an einem Essensstand etwas Leckeres auf die Hand holst, gilt die Regel: nicht im Gehen essen. Stelle dich also lieber neben den Stand oder das Lokal und genieße dein Essen in aller Ruhe. Der Vorteil: Du kannst dann am Stand direkt auch deinen gebrauchten Pappteller zurückgeben. Denn sonst ist es schwer, deinen Müll öffentlich zu entsorgen.
4. Verbotene Bereiche fotografieren:
Achte auf Schilder, die das Fotografieren in bestimmten Bereichen, insbesondere in Museen oder Schreinen, verbieten. Es gilt als unhöflich, Menschen ohne ihre ausdrückliche Zustimmung zu fotografieren, besonders in sensiblen oder religiösen Bereichen.
5. Trinkgeld geben:
In Japan wird kein Trinkgeld erwartet und es kann sogar als Beleidigung aufgefasst werden. Der Service ist in Restaurants und Hotels bereits im Preis inbegriffen.
Hiroshima in Bildern








